TRADERS´ Briefing - Nr. 0492 - 14.03.2024

Ausgabe Nr. 492, 14.03.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Das EU-Parlament hat das weltweit erste KI-Gesetz verabschiedet. KI-Systeme werden in Risikogruppen eingeteilt, wobei strenge Anforderungen für besonders risikoreiche Anwendungen gelten. Bestimmte KI-Anwendungen, wie zum Beispiel für Social-Scoring und Emotionserkennung, werden verboten. Gesichtserkennung im öffentlichen Raum ist grundsätzlich untersagt, außer bei der Ermittlung von bestimmten Straftaten. Das Regelwerk wurde nach langen Verhandlungen im Dezember vereinbart und im Februar von den EU-Staaten angenommen. Mitgliedsstaaten müssen verbotene KI-Systeme sukzessive außer Betrieb nehmen und das Gesetz innerhalb von zwei Jahren umsetzen. Verstöße können mit Sanktionen geahndet werden, und Bürger können sich bei nationalen Behörden beschweren. Die amerikanischen und europäischen Märkte beendeten den Mittwoch uneinheitlich. Der ATX stieg um 1,14 Prozent. Die Rohstoffe Kupfer, Silber und Crudeoil zeigten einen starken Kursanstieg. Fear-and-Greed-Index steht am Ende des Handelstages bei 69 Punkten und damit weiterhin im Bereich der Gier.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der Sportartikelkonzern Adidas aus Herzogenaurach bestätigte die vorläufigen Zahlen für das vergangene Jahr. Der Umsatz ging um fünf Prozent auf 21,4 Milliarden Euro zurück, aber es wurde überraschend ein Betriebsgewinn von 268 Millionen Euro erzielt. Trotz eines Verlusts von 58 Millionen Euro nach der Trennung von Kanye West plant Adidas eine stabile Dividende von 70 Euro-Cent je Aktie auszuzahlen, gestützt durch den operativen Gewinn und die Zuversicht für das laufende Jahr. Die Aktie beendet den Handelstag bei 200,15 Euro und einem Gewinn von 3,84 Prozent.

Der Volkswagen-Konzern verzeichnete im vergangenen Jahr einen Anstieg des Nettogewinns und dies hauptsächlich aufgrund von Verbesserungen im Tagesgeschäft. Das Ergebnis nach Steuern stieg von 15,8 Milliarden Euro im Vorjahr auf 17,9 Milliarden Euro, was einem Plus von etwa 13 Prozent entspricht. Der Umsatz erhöhte sich dank einer Steigerung der Auslieferungen um 12 Prozent auf 322,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg aufgrund von Kosten für Rohstoffabsicherung nur leicht um gut zwei Prozent auf 22,6 Milliarden Euro. Die Dividende je Vorzugsaktie soll auf 9,06 Euro erhöht werden. Die Aktie notiert zum Börsenschluss bei 113,76 Euro und einem Gewinn von 5,89 Prozent.

Zalando verzeichnet mittelfristig trotz anhaltender Konsumflaute neue Wachstumschancen. Der Online-Händler plant, das Bruttowarenvolumen und den Umsatz bis 2028 jährlich um fünf bis zehn Prozent zu steigern und eine Gewinnmarge von sechs bis acht Prozent zu erreichen. Zalando will zudem seine Geschäftsbereiche neu gliedern und strebt weitere Profitabilitätssteigerungen an. Obwohl der Bruttowarenwert und der Umsatz im letzten Jahr zurückgingen, verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Anstieg des operativen Gewinns aufgrund von Kosteneinsparungen. Die Aktie gewinnt zum Ende des Tages 18,9 Prozent und schließt bei 22,77 Euro.

Der Energieversorger E.On erwartet einen Rückgang des operativen Gewinns für das laufende Jahr, plant jedoch höhere Investitionen als erwartet, um seine Ziele zu erreichen. Das Unternehmen hat angekündigt, bis 2028 42 Milliarden Euro zu investieren, wobei der Großteil in Deutschland verwendet wird. Trotz des erwarteten Gewinnrückgangs im Jahr 2024 plant E.On langfristig einen Anstieg des operativen Gewinns. Die vorläufigen Zahlen für das vergangene Jahr bestätigten einen Anstieg des operativen Gewinns und eine Dividende von 0,53 Euro je Aktie. Die Aktie erreicht zum Tagesende einen Zuwachs von 6,01 Prozent und schließt bei 12,515 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der DAX erreichte die mehr oder weniger lang ersehnten 18.000 Punkte. Bereits vorbörslich berührte der Index das gesetzte Ziel und fand dort in den ersten Minuten des Handels einen Widerstand. Von einem Eröffnungskurs bei 17.984,50 Zählern stieg er um 9:10 Uhr auf das Tageshoch von 18.001,42 Punkten. Mit dem Charakter einer Konsolidierung fiel der deutsche Aktienindex daraufhin auf das Tagestief bei 17.939,56 Punkten und schaffte es nicht noch einmal das Tageshoch zu brechen. Der Handelstag endete bei einem Kurs von 17.961,38 Zählern.

Der ADL-Indikator zeigt 18 Gewinner und 22 Verlierer. Damit ist im Histogramm sowie im zugehörigen Underlying keine nennenswerte Änderung zu sehen.

Es scheint redundant, aber der MACD ist weiterhin im Long-Modus. Insofern zeitnah keine starke Korrektur folgt, wird dies auch so bleiben.

Der DAX kreiert eine kleine rot schließende Tageskerze mit zwei kleinen Dochten in beiden Richtungen. Die Bewegungen waren, wie oben beschrieben, als Konsolidierung zu deuten. Nach dem impulsiven Trend der letzten Tage zeigen solch ruhigeren Phasen, dass Anleger möglicherweise die neue Situation analysieren, um potenzielle Bewegungen in beide Richtungen abzuschätzen. Für eine Korrektur bleiben die Unterstützungen bei rund 17.850 Punkten, 17.750 und 17.700 Punkten interessant.

Der Dax steht vorbörslich in einem Bereich von 10 Punkten um rund 17.975 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.