Ausgabe Nr. 597, 23.08.2024 TRADERS´Briefing
Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank, wird beim Jackson Hole Symposium eine Rede halten, die voraussichtlich Aufschluss über die Richtung der US-Geldpolitik geben wird. Die Märkte erwarten, dass die Fed im September Zinssenkungen ankündigt, doch es bleibt unklar, wie oft und in welchem Umfang. Powell steht vor dem schwierigen Balanceakt, den Inflationskampf fortzusetzen, ohne einen wirtschaftlichen Abschwung zu riskieren. Die jüngsten schwachen Arbeitsmarktdaten und die Volatilität an den Märkten haben die Unsicherheit verstärkt. Powells Entscheidungen werden stark datenabhängig sein, und er muss in seiner Rede eine klare, aber flexible Botschaft übermitteln, um die Märkte zu beruhigen, ohne größere wirtschaftliche Probleme anzudeuten. Das Symposium befasst sich zudem mit der Effektivität der Geldpolitik, was im Kontext der Unsicherheiten nach der Pandemie besonders relevant ist. Am gestrigen Handelstag erlebten die amerikanischen Märkte nach einer Vielzahl von veröffentlichten Wirtschaftsdaten einen Abschwung und schlossen einheitlich mit Verlusten. Die europäischen Märkte schlossen uneinheitlich. Der Fear-and-Greed-Index verlor zum vorherigen Schlusskurs zwei Punkte und steht am heutigen Morgen bei 48 Punkten im neutralen Bereich. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Die Aktien der Deutschen Bank erlebten am Donnerstag aufgrund einer Einigung im Rechtsstreit mit ehemaligen Postbank-Aktionären einen Aufschwung. Ein Vergleich mit über 80 Klägern wurde auf Basis eines Preises von 31 Euro pro Aktie geschlossen, was einen positiven Effekt von 430 Millionen Euro auf das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal haben soll. Trotz dieses einmaligen Effekts hatte der Streit in den letzten Monaten kaum Einfluss auf den Aktienkurs. Im zweiten Quartal hatte die Rückstellung im Zusammenhang mit diesem Streit jedoch zu einem Verlust geführt. Der Streit geht auf die Übernahme der Postbank im Jahr 2010 zurück. Die Aktie erlebte bis zum Tagesende eine Zuwachs von 4,03 Prozent und beendete den Handelstag bei 14,572 Euro. Swiss Re, der weltweit zweitgrößte Rückversicherer, erzielte im ersten Halbjahr 2024 einen Gewinn von 2,1 Milliarden Dollar, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahresgewinn von 1,8 Milliarden Dollar darstellt. Der Konzern profitierte von geringen Großschäden und einem starken Kapitalmarktergebnis. Der neu nach IFRS-Standard ausgewiesene Versicherungsumsatz betrug 22,5 Milliarden Dollar, ebenfalls eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Der Schaden-Kosten-Satz in der Sach- und Haftpflichtrückversicherung lag bei 84,5 Prozent, bedingt durch wenige Großschäden. Swiss Re sieht sich auf einem guten Weg, die Jahresziele zu erreichen, darunter einen IFRS-Konzerngewinn von über 3,6 Milliarden Dollar. Die Aktie beendete den Handelstag mit einem Gewinn von 4,51 Prozent und steht aktuell bei 121,75 Euro. CTS Eventim hat im zweiten Quartal 2024 ein starkes Wachstum verzeichnet, was zu einer Erhöhung der Jahresprognose führte. Der Umsatz stieg um über 20 % auf knapp 794 Millionen Euro, fast doppelt so viel wie im ersten Quartal. Das bereinigte EBITDA wuchs um 23,3 % auf 110 Millionen Euro, was die Erwartungen der Analysten übertraf. Aufgrund des starken Anstiegs der Ticketverkäufe und positiver Impulse durch viele Sommershows und Festivals im dritten Quartal erwartet das Unternehmen nun einen "deutlichen" Anstieg des bereinigten EBITDA für 2024, anstatt einer zuvor prognostizierten "moderaten" Steigerung. Die Übernahme von See Tickets trägt ebenfalls positiv zum Ergebnis bei. Mit einem Schlusskurs von 87,25 Euro erreichte die Aktie einen Tagesgewinn von 5,82 Prozent. Hellofresh, der Kochboxenversender, hat einen neuen Großaktionär: den aktivistischen Investor Active Ownership Capital, der nun fast 6,7 % der Anteile hält. Dieser Einstieg könnte zu Veränderungen im Unternehmen führen, da solche Investoren oft auf Umstrukturierungen drängen. Hellofresh kämpft derzeit mit sinkender Nachfrage im Kerngeschäft und setzt verstärkt auf Fertiggerichte. Active Ownership könnte eine Trennung der Geschäftsfelder und eine Änderung im Management anstreben, was jedoch als unwahrscheinlich eingeschätzt wird. Hellofresh steht aktuell vor großen Herausforderungen, hat aber laut Active Ownership ein attraktives Geschäftsmodell. Zum Ende des gestrigen Handelstages steht die Aktie bei 7,664 Euro und kann einen Gewinn von 4,56 Prozent verbuchen. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Der deutsche Aktienindex konnte am gestrigen Tag seine Rally der letzten Tage weiter fortsetzen und erreichte entgegen der meisten anderen Indizes einen Zuwachs von 0,45 Prozent. Von einem Eröffnungskurs von 18.459,28 Punkten konnte er in den ersten Stunden das vorherige Hoch bei 18.495,28 Zählern brechen und erreichte um 15:45 Uhr das Tageshoch bei 18.551,39 Punkten. Nach einer leichten Korrektur beendete der DAX den Donnerstag bei 18.493,39 Zählern. Der ADL-Indikator bestätigt den Tagesgewinn und zeigt mit 28 gegenüber 11 Einzelwerten einen Vorteil für die bullisch schließenden Aktien. Somit steigt das Histogramm im Einklang mit dem Basiswert. Weiterhin im Long-Modus steigt der MACD mit dem Index und unterstützt den bestehenden Trend. Mit dem Tageshoch konnte der deutsche Aktienindex die psychologische Marke der 18.500 Punkte erreichen und befindet sich technisch weiterhin in einem Aufwärtstrend. Somit ist vorerst von weiterhin steigenden Kursen auszugehen. Obwohl für den morgigen Tag keine Wirtschaftsdaten für den deutschen Markt anstehen, könnte die morgigen Zahlen aus den USA und die um 16:00 Uhr stattfindende Rede von Jerome Powell einen Einfluss auf den gesamten Aktienmarkt haben. Somit ist Vorsicht geboten. Vor der Eröffnung der europäischen Börsen steht der DAX bei rund 18.492 Punkten und hat über Nacht keine signifikanten Änderungen erwirkt.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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