TRADERS´ Briefing - Nr. 0601 - 29.08.2024

Ausgabe Nr. 601, 29.08.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

NVIDIA hat im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2025 einen beeindruckenden Umsatzsprung von 122 Prozent auf über 30 Milliarden US-Dollar verzeichnet, was auf den anhaltenden KI-Boom zurückzuführen ist. Besonders das Geschäft mit Rechenzentren florierte mit einem Umsatzanstieg von 154 Prozent auf 26,3 Milliarden US-Dollar. Der Quartalsgewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr von 6,2 auf knapp 16,6 Milliarden US-Dollar. Für das kommende Quartal prognostiziert NVIDIA einen weiteren Umsatzanstieg auf 32,5 Milliarden US-Dollar - über den Erwartungen der Analysten. Trotz dieser positiven Zahlen beunruhigen Investoren mögliche Verzögerungen beim neuen Chipsystem "Blackwell". Wir dürfen gespannt sein, wie sich heute die US-Technologie-Börse entwickelt! Der Fear-and-Greed-Index ist um einen Punkt auf den Wert 52 gesunken, was jedoch keine weiteren Auswirkungen auf den Status Quo des Sentiment-Indikators hat: er steht unentschlossen im neutralen Bereich. Die Wallstreet schloss am späten Abend mit Verlusten, die europäischen Indizes konnten mit Gewinnen in den frühen Feierabend gehen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Volkswagen hat seine Sparziele verfehlt, was zu einer Einsparungslücke von zwei bis drei Milliarden Euro bei der Marke VW geführt hat. Der Autobauer plant daher, seine Sparanstrengungen in den kommenden Monaten zu verstärken. Markenchef Thomas Schäfer hat ein Treffen mit Topmanagern anberaumt, um Maßnahmen zu diskutieren, ohne jedoch konkrete zusätzliche Einsparungen zu nennen. Die Belegschaft, die am 4. September in Wolfsburg zusammenkommt, ist besorgt. Konzernchef Oliver Blume und Finanzchef Arno Antlitz hatten bereits einen verschärften Sparkurs angekündigt, um bis 2026 die Kosten bei VW um zehn Milliarden Euro zu senken und eine Zielrendite von 6,5 Prozent zu erreichen. Die Aktie des Autobauers schloss gestern mit einem Abschlag von 0,54 Prozent auf 96,30 Euro.

Der Lufthansa-Konzern plant Kosteneinsparungen, indem er künftig mehr Kurz- und Mittelstreckenflüge seiner Marke Lufthansa an günstigere Tochtergesellschaften und externe Anbieter vergibt. Dazu sollen die konzerneigenen Discover und City Airlines sowie ein noch zu findender Wet-Lease-Anbieter beitragen, insbesondere während der Urlaubssaison, um die erhöhte Nachfrage zu decken. Diese Strategie könnte den Konflikt mit der Stammbelegschaft und den Gewerkschaften weiter verschärfen. Die Lufthansa-Aktie blieb im MDAX nahezu unverändert: plus 0,14 Prozent beim Preis von 5,796 Euro.

Aroundtown hat seine Prognose für das Betriebsergebnis leicht angehoben und erwartet nun ein FFO I von 290 bis 320 Millionen Euro - rund 10 Millionen Euro mehr als zuvor. Allerdings fielen die Halbjahreszahlen durchwachsen aus: das FFO I schrumpfte um zwölf Prozent auf 154 Millionen Euro, und netto verzeichnete das Unternehmen aufgrund von Wertberichtigungen einen Verlust von 329,6 Millionen Euro. Im Vorjahr betrug der Verlust noch 1,3 Milliarden Euro. Die Aktie reagierte zuerst unentschlossen, schwankte zwischen Plus und Minus, und konnte nach ihrem starken Anstieg am frühen Abend mit einem Gewinn in Höhe von 5,24 Prozent beim Preis von 2,389 Euro schließen.

Heckler & Koch verzeichnete im ersten Halbjahr einen Umsatzanstieg um etwa 14 Prozent auf 171 Millionen Euro. Die Auftragseingänge erhöhten sich auf 198 Millionen Euro, was einem Zuwachs von knapp 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Hersteller von Sturmgewehren und anderen Waffen profitiert deutlich von der steigenden Nachfrage im Zuge des Ukraine-Krieges. Diese Aufträge, die oft mehrere Jahre laufen, stärken die geschäftliche Perspektive des Unternehmens. Zusätzlich erhielt Heckler & Koch kürzlich einen Auftrag für bis zu 500 Scharfschützen-Gewehre für das Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Für den deutschen Leitindex ging es am Mittwochmorgen schon gut los: mit einem Kurssprung in Höhe von 63,33 Punkten, die einem Zugewinn von 0,34 Prozent entsprachen. Das Tagestief fand sich schon mit der zweiten 5-Minuten-Kerze auf 18.731,45 Punkten. Von da an ging es dann aufwärts bis zum Tageshoch auf der Marke von 18.856,59 um 15:50 Uhr - jedoch mit einem deutlichen Zwischentief um 14:50 Uhr. In den späten Nachmittagsstunden musste der DAX Gewinne an den Markt zurückgeben, so dass auf der Abrechnung 100,48 Punkte bzw. ein Plus von 0,54 Prozent bei 18.782,29 Zählern zu finden waren.

Mit 26 Gewinner-Titeln konnte der ADL-Indikator ordentlich zulegen und seinen deutlichen Vorsprung erneut ausbauen. Symrise, Covestro und die Münchener Rück waren die drei stärksten Aktien im Index: Symrise legte um 3,30 Prozent zu und schloss bei einem Kurs von 117,45 Euro. Covestro folgte mit einem Anstieg von 3,08 Prozent auf 55,50 Euro. Die Münchener Rück verzeichnete einen Zuwachs von 1,83 Prozent und beendete den Tag mit einem Preis von 490,30 Euro je Wertpapier.

Steil weiter geht es mit dem MACD: seinen Aufstieg braucht man nicht weiter zu analysieren, denn diese Entwicklung ist für das Histogramm eher ungewöhnlich und daher deutlich sichtbar. Schwäche ist bislang übrigens keine vorzufinden.

Das lokale Hoch vom Juli wurde gestern geknackt, auch wenn die grüne Tageskerze keine Impulskerze war. Nun geht es darum, das Allzeithoch vom 15.05.2024 einzuholen und im Nachgang unter sich zu lassen. Sehen wir dies in der aktuellen Handelswoche oder korrigiert der Deutsche Aktienindex vorher noch einmal? Wir dürfen somit weiter gespannt sein.

Vorbörslich befindet sich der Kurs zur Stunde auf dem Level von 18.800 Punkten und damit etwas über dem Schlusskurs von gestern Abend. Ein sehr gutes Zeichen für einen möglichen weiteren Aufstieg am heutigen Handelstag.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.