Ausgabe Nr. 608, 09.09.2024 TRADERS´Briefing
die US-Arbeitsmarktdaten für August zeigten eine schwächere Entwicklung als erwartet. Es wurden nur 142.000 neue Stellen geschaffen, während Analysten mit 164.000 gerechnet hatten. Zudem wurden die Zahlen der beiden vorangegangenen Monate um 86.000 nach unten korrigiert. Trotz eines Rückgangs der Arbeitslosenquote von 4,3 auf 4,2 Prozent signalisiert die geringere Anzahl neuer Stellen eine nachlassende Wirtschaftsdynamik. Die Aktienmärkte reagierten negativ auf diese Daten, da sie auf eine schwächere Konjunktur hindeuten und damit Unsicherheiten verstärken. Broadcom, einer der größten US-Chiphersteller, verzeichnete einen Kurssturz von 9,53 Prozent auf 124,80 Euro. Auch Nvidia wurde davon mit einem Rückgang von 4,10 Prozent auf 92,10 Euro belastet. Der Grund für den Absturz liegt in der enttäuschenden Umsatzprognose von Broadcom für das vierte Quartal, die mit 14 Milliarden US-Dollar leicht unter den erwarteten 14,1 Milliarden US-Dollar lag. Dieses Ereignis zeigt, dass selbst minimale Abweichungen von hohen Erwartungen bei stark gehypten Unternehmen zu erheblichen Kursverlusten führen können. Ein weiterer Sturz hat den Fear-and-Greed-Index in den Bereich der einfachen Angst abfallen lassen: minus acht Punkte bedeuten einen Stand von 39 Zählern beim weltweiten Sentiment-Indikator. Wallstreet und europäische Indizes schlossen am Freitagabend mit Verlusten. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat seine Konjunkturprognose für dieses Jahr gesenkt und rechnet nun mit einer Stagnation der deutschen Wirtschaft anstatt des ursprünglich erwarteten Wachstums von 0,4 Prozent. Schwache Entwicklungen in Industrie und Konsum werden als Gründe genannt, da Verbraucher weiterhin verstärkt sparen. Die Sparquote liegt derzeit bei 10,8 Prozent. Erst 2024 erwartet das DIW ein moderates Wachstum von 0,9 Prozent. Ähnliche Prognosen hatten zuvor auch das Ifo-Institut und das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle veröffentlicht. Die Europäische Luftsicherheitsagentur (EASA) hat eine einmalige Inspektion der Treibstoffschläuche bestimmter Rolls-Royce-Triebwerke in der Airbus A350-1000-Flotte angeordnet. Diese Prüfungen müssen abhängig vom Alter der Triebwerke innerhalb von bis zu 30 Tagen durchgeführt werden. Der Anordnung ging ein Triebwerksbrand bei Cathay Pacific auf einem Flug von Hongkong nach Zürich voraus. Die Airline entdeckte nachfolgend defekte Bauteile in einem Airbus A350-Triebwerk und fand bei 15 weiteren Maschinen ähnliche Mängel, die ausgetauscht werden müssen. Die Aktienkurse von Airbus und Rolls-Royce fielen daraufhin um 2,58 Prozent auf 128,34 Euro bzw. um 3,01 Prozent auf 5,48 Euro. Nach Protesten von Klimaaktivisten verstärkt der Flughafenbetreiber Fraport die Sicherheitsmaßnahmen am Frankfurter Flughafen. Neben verstärkten Patrouillen sollen Zäune an kritischen Stellen ausgebaut und in zusätzliche Überwachungstechnik wie Kameras und Sensoren investiert werden, so Fraport-Chef Stefan Schulte. Aktivisten der Letzten Generation hatten Ende Juli den Flugbetrieb durch Aktionen auf den Rollbahnen erheblich gestört, was zur Absage von etwa 270 Flügen führte. Fraport schätzt den entstandenen Schaden auf eine Million Euro und bereitet eine Schadenersatzklage gegen bis zu acht Beteiligte vor. Die Proteste zielten auf den Klimaschutz und fanden an mehreren Flughäfen statt. Die Fraport-Aktie ging mit einem Tagesverlust von 0,56 Prozent auf 46,18 Euro in das Wochenende. Die Grenke Bank steht wegen erheblicher Mängel in der Geldwäscheprävention unter Beobachtung der BaFin. Die Bank, Tochter des Leasing-Konzerns Grenke, muss innerhalb von zwölf Monaten diese Defizite beheben und ihre Geschäftsorganisation verbessern. Prüfungen zeigten, dass Vorgaben des Kreditwesengesetzes und des Gesetzes zur Geldwäschebekämpfung nicht vollständig erfüllt wurden, insbesondere im Bereich Risikomanagement und interne Revision. Besonders die Risikoanalyse und Risikobewertung von Geschäftsbeziehungen und Transaktionen wiesen Mängel auf. Diese Ankündigung führte zu einem Kursrückgang der Grenke-Aktien um 12,85 Prozent auf 21,70 Euro. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Am Freitagmorgen ging der deutsche Leitindex mit einem Abschlag von 41,63 Punkten bzw. einem Minus von 0,22 Prozent an den Start. Er verhielt sich bis zum frühen Nachmittag unauffällig im Seitwärtsmarkt, von wo aus es ab 14:30 Uhr zum Tageshoch auf 18.607,35 Punkten um 15:35 Uhr hochging. Danach nahm der DAX den Aufzug nach unten und lotete ein paar hundert Punkte tiefer um 17:25 Uhr die niedrigste Schwelle des Tages auf der Marke von 18.275,14 aus. Den Wochenabschluss läutete er auf 18.301,90 Zählern ein, und damit mit einem hohen Tagesverlust von minus 274,60 Punkten einen Werteverlust von 1,48 Prozent. Chancenlos blieb da der ADL-Indikator, der lediglich sechs Gewinn-Aktien zählen konnte. Da waren die 34 Verlierer deutlich in der Überzahl und gaben die Richtung des nächsten Schritts an: nach unten. Diese drei Unternehmen stellten die größten Verlierer im DAX: die Aktie der Münchener Rück sank auf 477,30 Euro, ein Minus von 3,32 Prozent. Infineon Technologies fiel auf 28,98 Euro und büßte 3,54 Prozent ein. Am stärksten betroffen war Siemens Energy, dessen Kurs um 6,69 Prozent auf 23,84 Euro zurückging. Der MACD hat es getan: seine Hauptlinie kreuzte von oben kommend die indikatoreigene rote Signallinie, und es entstand ein Short-Signal zum heutigen Montag. Dieses lässt sich grundsätzlich nehmen, vor allem in Kombination mit dem gleichzeitigen Unterschreiten der 100-Tage-Linie, die es am Freitag ebenso erwischt hat. Was ebenfalls für einen Short-Einstieg spricht, ist die starke rote Minuskerze. Die Kontras sind zum einen der ADL-Indikator, der noch im übergeordneten Long-Modus steht, sowie der charttechnische Trendaufbau, der sich bislang nicht sinnvoll klassifizieren lässt. Das bedeutet, dass kein markttechnisch valider Auf- oder Abwärtstrend auf Basis des Tages-Charts vorzufinden ist. Für ambitionierte Swing-Trader stellt das Tief auf 17.024,82 Punkten vom 05.08.2024 das nächste sinnvolle Handelsziel dar. Vorbörslich steht der DAX zur Stunde im Bereich von 18.350 Punkten, und damit ein Stück oberhalb des letzten Schlusskurses.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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