Ausgabe Nr. 620, 25.09.2024 TRADERS´Briefing
die EU-Kommission hat unangekündigte Kartelluntersuchungen bei der Deutschen Börse im Zusammenhang mit Finanzderivaten durchgeführt. Ein Sprecher der Deutschen Börse bestätigte die Nachuntersuchung und betonte die volle Kooperation, jedoch kommentiert das Unternehmen laufende Untersuchungen nicht. Konkrete Produkte wurden von der EU-Kommission nicht genannt. Trotz der Ermittlungen zeigten sich Anleger wenig besorgt, da die Aktien der Börse bis zum Handelsschluss um lediglich 0,90 Prozent auf 209,10 Euro gefallen sind. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist erneut gesunken - von 86,6 auf 85,4 Punkte, was den vierten Rückgang in Folge darstellt. Ifo-Präsident Clemens Fuest betont den zunehmenden Druck auf die deutsche Wirtschaft - insbesondere in der Industrie, die mit Auftragsmangel und schlechten Zukunftsaussichten kämpft. Trotz dieser trüben Lage profitieren börsennotierte Konzerne, die stark im Ausland, wie beispielsweise in China, tätig sind. Dort hat die chinesische Notenbank Maßnahmen zur Wirtschaftsbelebung angekündigt, was sich positiv auf den DAX auswirkt. Der deutsche Leitindex stieg bis zum Abend um 0,80 Prozent auf 18.996,63 Punkte. Zwei Zähler konnte der Fear-and-Greed-Index anziehen, und steht damit auf dem Wert von 66 im Bereich der Gier. Die Wall Street schloss am Dienstagabend mit Gewinnen, die europäischen Indizes waren in ihren Ergebnissen uneins. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Die Allianz rechnet auch für 2024 mit einem Wachstum des weltweiten Geldvermögens, nachdem es im vergangenen Jahr um 7,6 Prozent auf 239 Billionen Euro gestiegen ist. Für dieses Jahr wird ein Anstieg von 6,5 Prozent erwartet. In Deutschland wuchs das Geldvermögen 2023 um 6,8 Prozent auf 7,953 Billionen Euro, was über dem westeuropäischen Durchschnitt lag. Inflationsbereinigt betrug der Zuwachs jedoch nur 0,7 Prozent, und die Kaufkraft lag noch 1,7 Prozent unter dem Niveau von 2019. Deutsche Sparer erlebten "vier verlorene Jahre" - trotz eines Netto-Geldvermögens von 69.060 Euro pro Kopf, womit Deutschland Platz 18 der reichsten Länder weltweit belegt. Die Allianz-Aktie schloss am Dienstag mit einem Gewinn von 0,27 Prozent auf 295,70 Euro. In Grünheide bei Tesla kam es zu einem Polizeieinsatz aufgrund von Bauarbeiten der Deutschen Bahn, die eine Baustraße errichtet. Die Arbeiten starteten in der Nacht, da ein Tesla-Shuttle-Gleis nur nach Mitternacht überquert werden konnte. Aktivisten des nahegelegenen Protestcamps werteten den nächtlichen Einsatz als Provokation. Die Polizei sicherte die Baustelle, um Straftaten zu verhindern, betonte aber, dass keine Räumung geplant sei. Die Bauarbeiten dienen der Errichtung eines Güter- und Personenbahnhofs, was täglich 2.400 LKW-Fahrten einsparen soll. Seit Februar protestieren Aktivisten gegen die Tesla-Erweiterung, trotz einer Entscheidung der Gemeindevertreter zugunsten des Projekts. Tesla schloss am Vorabend mit einem Plus von 1,68 Prozent auf schlussendlich 226,70 Euro je Wertpapier. Die Reiselust der Deutschen bescherte TUI im Sommer ein starkes Geschäft mit sechs Prozent mehr Pauschalreisenden als im Vorjahr. Besonders in Deutschland stiegen die Buchungen um zehn Prozent, was auch auf die Insolvenz des Konkurrenten FTI zurückzuführen ist. TUI verzeichnete bis Mitte September 14,7 Millionen Buchungen - 97 Prozent des Angebots wurden verkauft. Vor allem Reisen nach Griechenland, die Türkei und Nordafrika blieben gefragt. Die Preise stiegen um drei Prozent, was höhere Kosten ausglich. TUI-Chef Sebastian Ebel erwartet eine Gewinnsteigerung von mindestens 25 Prozent für das Geschäftsjahr und sieht deutliche Zuwächse auch für den Winter. Am Dienstagabend notierte die TUI mit plus 1,21 Prozent auf 6,692 Euro. Die BayWa hat erste Ergebnisse eines Sanierungsgutachtens veröffentlicht, das aufzeigt, dass der Konzern unter bestimmten Bedingungen mittelfristig saniert werden könnte. Der Umbau, der Jahre dauern wird, umfasst umfangreiche Einsparmaßnahmen und den Verkauf von Geschäftsbereichen. Vorstandschef Marcus Pöllinger hat die Belegschaft bereits auf diese Schritte vorbereitet. Trotz der Herausforderungen reagieren die Anleger positiv, und der Aktienkurs stieg gestern zweistellig um 15,46 Prozent auf nunmehr 12,70 Euro. Dennoch liegt der aktuelle Kurs noch weit unter dem Wert zu Jahresbeginn, als eine BayWa-Aktie noch mehr als 30 Euro kostete. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Am Dienstag konnten sich die Anleger zum Handelsstart über einen dreistelligen Punkte-Zuwachs erfreuen: 135,61 Punkte, die einem Kurssprung in Höhe von 0,72 Prozent entsprechen, nahm der Deutsche Aktienindex gerne an. Ansonsten verweilte der Handelstag als Seitwärtsmarkt - nicht aufgrund seiner gehandelten Spanne, sondern bedingt durch seinen Verlauf. Mit dem Schlussgong an der XETRA standen 18.996,63 Zähler auf der Abrechnung, wie wir eingangs schon erwähnten. Das erreichte Level befand sich 149,84 Punkte über dem Vortagesschlusskurs, was einem Gewinn von 0,80 Prozent entspricht. Der ADL-Indikator konnte gestern erneut zulegen, was den 34 Gewinner-Aktien geschuldet war, die am Abend auf dem Papier im Plus standen. Am Dienstag zählten BMW, Commerzbank und Zalando zu den drei Top-Performern im DAX. BMW führte die Liste mit einem Kursanstieg von 3,55 Prozent auf 78,12 Euro an. Die Commerzbank folgte mit einem Plus von 2,57 Prozent, wobei die Aktie bei 15,165 Euro schloss. Zalando rundete die besten drei ab, deren Aktienkurs um 2,24 Prozent auf 28,30 Euro zulegte. Weiter nach oben hat sich der MACD ausgerichtet, dessen Hauptlinie damit ein weiteres Stückchen mehr Abstand zu seiner unter ihm liegenden Signallinie generieren konnte. Das mehrere Tage alte Long-Signal beginnt sich damit zu stabilisieren. Der DAX hat gestern fast bis auf sein jüngstes Allzeithoch aufgeschlossen, doch dies mit wenig Momentum, was in ein Doji mit grünem Körper mündete. Da dieses für eine Erschöpfung steht, kann man davon ausgehen, dass dieser Zeit kein richtiger Schub für den Markt bereitsteht, um die Kerzen auszubilden, die in den meisten Fällen zu sehen sind, wenn neue Rekordhochs sich aneinanderreihen. Ob es heute zu einem neuen Allzeithoch kommt, ist eine gute Frage. Der Kurs befindet sich zur Stunde im Bereich der 18.900 Punkte, und damit ein gutes Stück unterhalb des Schlusskurses. Damit bleibt die Eröffnung, und die erste Zeit danach, sicherlich spannend für den DAX-handelnden Börsianer.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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