Ausgabe Nr. 627, 07.10.2024 TRADERS´Briefing
am Donnerstag verpassten rund 750 Menschen ihren Flug am Münchner Flughafen, nachdem es zu chaotischen Zuständen und extremen Wartezeiten am Terminal 2 kam. Flughafenchef Jost Lammers sprach von einem ungewöhnlichen Anreiseverhalten der Passagiere, die teils über sechs Stunden vor Abflug erschienen, was zu einem unerwarteten Andrang führte. Um die Situation zu entspannen, werden seit Freitag Passagiere der Lufthansa-Tochter Discover Airlines durch die Sicherheitsschleusen des Terminal 1 geleitet, und bei Spitzenzeiten sollen Fluggäste per Bus zu diesen Kontrollen gebracht werden. Der Flughafen und Lufthansa appellieren an Reisende, nicht früher als drei Stunden vor Abflug zu erscheinen. Die Aktie der Deutschen Lufthansa notierte am Freitagabend mit einem Tagesgewinn in Höhe von 2,00 Prozent auf 6,22 Euro. Der US-Arbeitsmarkt zeigte sich am letzten Handelstag unerwartet robust mit 245.000 neuen Stellen im letzten Monat - deutlich über den erwarteten 140.000. Dies könnte jedoch die Wahrscheinlichkeit verringern, dass die US-Notenbank die Leitzinsen stark senkt; eine Senkung um 25 Basispunkte erscheint realistisch. Die FED orientiert sich neben der Inflation auch am Arbeitsmarkt, um eine Überhitzung und steigende Löhne zu vermeiden, die die Inflation anheizen könnten. Die Anleger reagierten positiv: der Dow Jones legte bis zum späten Freitagabend um 0,81 Prozent auf 42.352,75 Punkte zu. Der Fear-and-Greed-Index ist beim positiven Marktumfeld am Freitag wieder angestiegen, so dass dieser inzwischen wieder 74 Punkte anzeigt - und sich damit im obersten Bereich der einfachen Gier befindet. Die Wall Street schloss am Freitag mit Gewinnen, die europäischen Indizes waren sich leider nicht einig. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Am Freitag schloss der DAX mit einem Plus von 0,56 Prozent bei 19.120,93 Punkten - trotz der anhaltenden Unsicherheiten im Nahen Osten. Autowerte wie Mercedes, BMW, VW und Porsche gehörten zu den Gewinnern und stiegen um ein bis drei Prozent. Diese Entwicklung kam trotz der jüngst von der EU verhängten Strafzölle auf chinesische Elektroautos. Während die deutschen Autohersteller vor möglichen negativen Folgen dieser Zölle warnen, scheinen Investoren dies gelassener zu sehen. Im Vergleich zur Vorwoche verlor der DAX jedoch 350 Punkte. Die EU-Kommission signalisiert weiterhin Gesprächsbereitschaft mit China, was die Märkte beruhigen könnte. Thyssenkrupp hat seine Pläne bekräftigt, die Stahlsparte eigenständig aufzustellen, nachdem der Europäische Gerichtshof ein Verbot der Fusion mit Tata Steel bestätigte. Die Fusion war 2019 von der EU-Kommission aus Wettbewerbsgründen abgelehnt worden, um negative Auswirkungen auf Industriekunden und Verbraucher zu vermeiden. Thyssenkrupp verwies auf die bereits erfolgte Übernahme von 20 Prozent der Stahlsparte durch die EP Corporate Group (EPCG) und plant ein 50/50-Joint Venture mit EPCG. Das Gericht hatte zuvor die Klage von Thyssenkrupp gegen das Fusionsverbot abgewiesen. Thyssenkrupp kritisierte die Entscheidung, akzeptiert jedoch das Urteil. Die Aktie von Thyssenkrupp ging mit einem Minus von 0,03 Prozent beim Preis von 3,418 Euro am letzten Tag in das Wochenende. Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy rechnet in diesem Jahr wegen höherer Werbeausgaben für das E-Rezept mit einem geringeren Gewinn. Die Marge basierend auf dem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wurde auf 1,2 bis 2,2 Prozent gesenkt - zuvor lag die Prognose bei zwei bis vier Prozent. Der Umsatz im dritten Quartal übertraf die Erwartungen und stieg um mehr als 20 Prozent auf 574 Millionen Euro. Vor allem verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland trugen zum Wachstum bei. Dennoch stieg die Aktie zunächst kräftig auf 141,80 Euro, da Anleger optimistisch auf die Wachstumschancen durch das E-Rezept reagierten. Am Tagesende lag der Schlusskurs jedoch nur noch auf 135,20 Euro mit einem leichten Plus von 0,07 Prozent. Der Berliner Wissenschaftsverlag Springer Nature feierte ein gelungenes Börsendebüt mit einem Ausgabepreis von 22,50 Euro und einer Erstnotiz bei 24 Euro. Der Börsengang brachte 600 Millionen Euro ein, wovon 200 Millionen zur Schuldenreduzierung im Verlag verbleiben. Die restlichen 400 Millionen fließen an den britischen Finanzinvestor BC Partners, der seine Beteiligung von 47 auf 36 Prozent reduziert. Springer Nature ist damit erst der dritte größere Börsengang des Jahres - nach Renk und der Parfümeriekette Douglas. Springer Nature beendete den Freitag mit einem Gewinn von 1,00 Prozent auf 24,24 Euro. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Am Freitagmorgen ging der deutsche Leitindex mit einem Minus von 46,56 Punkten, die einem Abschlag in Höhe von 0,25 Prozent entsprachen, an den Start des letzten Handelstages. Das Tagestief wurde um 9:00 Uhr auf 18.952,44 Punkten gesetzt - ein Aufwärtstrend bis um 15:00 Uhr konnte ebenfalls vorgewiesen werden. Ab 14:30 Uhr beschleunigte dieser bedingt durch die US-Nachrichten deutlich. In den letzten Handelsstunden konnte das erreichte Level von 19.171,54 Punkten relativ gut gehalten werden: der Schlusskurs betrug 19.120,93 Zähler - ein Plus von 105,52 Punkten bzw. 0,56 Prozent. Der ADL-Indikator durfte mit 23 Gewinner-Titeln endlich wieder steigen, und damit den Abstand zur Null- sowie zur Signallinie ein Stück weit vergrößern. Siemens Energy, Volkswagen und die Deutsche Bank stellten die stärksten Aktien im DAX. Siemens Energy legte um 3,39 Prozent auf 35,35 Euro zu, gefolgt von VW mit einem Anstieg von 2,85 Prozent auf 93,98 Euro. Die Deutsche Bank verzeichnete als Drittplatzierte ein Plus von 2,71 Prozent und schloss bei 15,78 Euro. Inzwischen steht der MACD den zweiten Tag im Short-Signal. Dieses hat zwar an Tiefe im Histogramm hinzugewonnen, doch gleichzeitig erkennt man einen Knick in der MACD-Kurve, so dass diese nicht mehr so steil nach unten zeigt, wie noch tags zuvor. Damit reagierte der Indikator auf den positiven Kursverlauf von vor drei Tagen. Ein Outside-Day war das Schlussergebnis in Sachen Candlesticks. Das bedeutet, dass die Vortageskerze im Hoch übertroffen, und im Tief unterschritten wurde. Ein Ausbruch nach oben ist das Szenario, welches den Swing-Trader, der einen Long-Einstieg sucht, veranlassen könnte, eine Position aufzubauen bzw. zu vergrößern. In diesem Falle entspräche der Entry einem Handel aus der Korrektur heraus. Der MACD steht bei diesem Setup jedoch nicht unterstützend an der Seite des Traders. Zur frühen Stunde vor dem Start des Haupthandels befindet sich der Kurs auf dem Level von 19.180/19.200 Punkten, und damit oberhalb des Schlusskurses der XETRA, sowie leicht unterhalb des letzten nächtlichen Endstands an der LS Exchange. Damit ist der Ausbruch aus dem Outside-Day zumindest vorbörslich nach oben vollzogen.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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