Ausgabe Nr. 628, 08.10.2024 TRADERS´Briefing
auf der "Hamburg Sustainability Conference" warnte Weltbank-Präsident Ajay Banga vor dramatischen Fluchtbewegungen in den nächsten 15 Jahren. Er erklärte, dass in den Schwellenländern des Globalen Südens 1,2 Milliarden junge Menschen einen Arbeitsplatz suchen werden, während nur 400 Millionen Jobs verfügbar sind. Dies würde bedeuten, dass 800 Millionen Menschen ohne Perspektive bleiben und verstärkte Fluchtbewegungen Richtung Europa zu erwarten sind - eine düstere Perspektive für Europa. Heute wird in China erwartet, dass die "Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform" auf einer Pressekonferenz einen umfangreichen Plan zur weiteren Konjunkturbelebung vorstellt. Diskutiert wird die mögliche Ausgabe von langlaufenden Anleihen im Wert von über einer Billion Euro. Sollte diese Maßnahme tatsächlich verkündet werden, könnten die chinesischen Aktienmärkte stark zulegen. Auch der DAX dürfte davon profitieren, da viele deutsche Konzerne einen erheblichen Teil ihres Geschäfts in China tätigen. Im Oktober zeigten sich Börsen-Profis überraschend optimistischer bezüglich der Konjunktur in der Eurozone. Das Sentix-Stimmungsbarometer stieg nach drei Rückgängen um 1,6 Zähler auf -13,8 Punkte. Laut Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy beruhen die Hoffnungen der Investoren auf den Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank und den jüngsten Konjunkturmaßnahmen in China. Dennoch bleibt die deutsche Wirtschaft weiterhin in einer Rezession. Insgesamt befragt Sentix monatlich 1.150 Investoren. Für den Fear-and-Greed-Index ging es um vier Punkte nach unten, so dass zum Dienstagmorgen 70 Zähler angezeigt werden. Damit steht der Sentiment-Indikator weiterhin im Bereich der Gier. Die Wall Street notierte am späten Montagabend mit Verlusten, die europäischen Indizes schlossen zuvor mit neutralen Ergebnissen. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Der Ölpreis steigt kontinuierlich an, seitdem der iranische Angriff auf Israel letzte Woche begann. Der Preis für amerikanisches WTI-Öl kletterte mit einer starken Wertentwicklung von 3,82 Prozent auf 77,29 US-Dollar - getrieben durch die Sorge über mögliche Einschränkungen bei den Öl-Lieferungen aus der Region. Es wird erwartet, dass Israel auf den Iran zurückschlagen könnte, was iranische Ölanlagen gefährden würde. Zudem treiben Profi-Anleger, die auf fallende Ölpreise spekuliert hatten, die Rally durch Käufe an, um ihre Verluste zu begrenzen. Wie lange dieser Aufwärtstrend andauert, bleibt wegen der komplexen Marktdynamiken unvorhersehbar. Nach den Verlusten am Freitag stabilisierte sich der Euro am Montag und wurde zuletzt mit 1,0975 US-Dollar gehandelt - ein leichtes Plus von 0,03 Prozent. Der US-Dollar hatte zuvor durch einen starken US-Arbeitsmarktbericht zugelegt, was die Erwartungen einer Zinssenkung in den USA dämpfte. Experten gehen nun von einer kleinen Senkung um 0,25 Prozentpunkte im November aus. Die schwächelnde Wirtschaft in der Eurozone belastet hingegen den Euro, besonders aufgrund der überraschend stark gesunkenen Auftragseingänge der deutschen Industrie im August. Mit einer deutlichen wirtschaftlichen Erholung wird erst im kommenden Jahr gerechnet. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs für den Euro zu weiteren Währungen fest, darunter 0,83918 britische Pfund und 162,63 japanische Yen. Daimler Truck wurde in Brasilien zu einer Entschädigungszahlung von rund 6,6 Millionen Euro wegen Diskriminierung verurteilt. Beschäftigte, die nach Verletzungen an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten, wurden laut dem Urteil des Arbeitsgerichts in Campinas isoliert und schikaniert. Zudem gab es Berichte über rassistische Diskriminierung im Werk im Bundesstaat Sao Paulo. Die Entscheidung kann noch beim Obersten Arbeitsgericht angefochten werden. Neben der Entschädigung muss Daimler Truck Maßnahmen gegen Belästigung und Diskriminierung ergreifen. Eine Unternehmenssprecherin betonte, dass Daimler Truck sich um die Gesundheit und Sicherheit seiner Arbeitnehmer kümmert, äußerte sich aber nicht zu dem laufenden Fall. Die Daimler-Truck-Aktie notierte am Montagabend mit einem Plus von 0,23 Prozent auf 34,41 Euro. TotalEnergies erwägt laut einem Bericht der "Financial Times" den Einstieg in den Kupferhandel - eine Entscheidung ist jedoch noch nicht getroffen. Grund für die Überlegungen ist die wachsende Nachfrage nach Kupfer, das für Erneuerbare Energien und neue Technologien wie E-Autos und Elektrizitätskabel benötigt wird. Der Konzern, der bisher hauptsächlich mit Ölprodukten, Gas, Strom und alternativen Energien handelt, hat sich dazu nicht geäußert. Wie andere große Öl- und Gaskonzerne strebt TotalEnergies danach, sein Geschäft breiter aufzustellen und stärker in Erneuerbare Energien zu investieren, um weniger abhängig von fossilen Brennstoffen zu sein. Das Wertpapier schloss gestern mit einem Gewinn von 0,89 Prozent auf 63,24 Euro. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Der deutsche Leitindex konnte die neue Handelswoche mit einem kleinen Kurssprung in Höhe von 29,34 Punkten starten, die einem Zugewinn von 0,15 Prozent entsprachen. Damit war leider das Tageshoch auch schon auf 19.151,97 Punkten definiert. Bis zum Tief auf 19.011,94 Punkten um 11:25 Uhr ging es mit dem Kurs in Richtung Süden. Anschließend startete ein Aufwärtstrend, dessen Hoch um 15:40 Uhr zu messen war. In den beiden letzten Stunden des Tages konnte sich dieses Level nicht ganz halten, so dass mit dem Schlusskurs 19.104,10 Zähler feststanden - ein moderater Verlust von 16,83 Punkten bzw. ein Abschlag von 0,09 Prozent auf den Freitag. Beim ADL-Indikator hat es nicht ganz gereicht, um das vorherige Niveau zu halten, so dass dieser etwas niedriger notierte als bei der letzten Messung. Verantwortlich zeichnen sich dafür lediglich 18 Gewinn-Aktien gegenüber 20 Verlierern sowie zwei neutralen Ergebnissen. Die drei schwächsten Aktien im Index waren die Hannover Rück, Rheinmetall sowie die Münchener Rück. Das Wertpapier der Hannover Rück fiel um 2,63 Prozent auf 244,10 Euro. Rheinmetall verzeichnete einen Rückgang um 2,65 Prozent und schloss bei 506,20 Euro. Die Aktie der Münchener Rück verlor 2,69 Prozent und notierte zum Handelsschluss auf 467,00 Euro. Weiter ohne Unterbrechung nach unten ging es beim MACD. Der beliebte Indikator für das Timing von Ein- und Ausstiegen steht im noch relativ frischen Short-Signal im oberen Bereich des Histogramms. Da der Montag auf Basis des Tages-Charts mit einer roten Candlestick als Inside-Day schloss, fehlt dem Kurs augenscheinlich ein Stück weit das Momentum. Positiv jedoch ist, dass nach dem vorherigen Handelstag ein höheres Tief generiert wurde, was noch immer die Hoffnung mit sich bringt, der DAX könnte "aus der Korrektur heraus" den Weg weiter nach oben fortsetzen - und somit nach oben aus dem Inside-Day herausbrechen. Wir bleiben heute weiter gespannt auf das, was sich im Markt charttechnisch entwickeln wird. Zur Stunde, und das bedeutet zum Schreiben der Analyse in vorbörslicher Zeit, steht der Kurs des wichtigsten Index in Deutschland im Bereich von 18.930/18.950 Punkten - und damit deutlich unterhalb des letzten XETRA-Kurses.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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