Ausgabe Nr. 654, 13.11.2024 TRADERS´Briefing
die Trump-Rally setzt sich grundsätzlich an den Börsen fort, ähnlich wie in seiner ersten Amtszeit, als trotz pessimistischer Prognosen Analysten überrascht wurden, doch gestern stagnierten die Kurse. Der Bitcoin steht am Mittwochmorgen etwas mehr als 2.000 US-Dollar unter seinem Höchststand auf rund 87.300 US-Dollar. Tesla-Chef Elon Musk, inzwischen ein Verbündeter Trumps, musste gestern an der NASDAQ eine Korrektur von 6,15 Prozent auf 328,49 US-Dollar hinnehmen. Der DAX fiel um 2,13 Prozent und schloss nur knapp über der Marke von 19.000 Punkten bei 19.033,64. Die Unsicherheit an den Aktienmärkten hält seit den US-Wahlen und dem Ende der Ampel-Regierung an. In der Metall- und Elektroindustrie steigen die Löhne ab April 2025 um zwei Prozent - gefolgt von 3,1 Prozent im darauffolgenden Jahr. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten im Februar eine Einmalzahlung von 600 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 25 Monaten. Angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler Unternehmen loben Analysten den Abschluss, da die IG Metall die Rezession und mögliche Auswirkungen hoher US-Zölle berücksichtigt hat. Der ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski sieht darin eine Kehrtwende: Statt kräftiger Lohnerhöhungen liegt der Fokus nun stärker auf der Sicherung von Arbeitsplätzen. Von gestern 68 auf heute 69 Punkte stieg der Fear-and-Greed-Index, der damit weiter im Bereich der einfachen Gier steht. An der Wall Street sah es am Dienstag mau aus - auch die europäischen Indizes mussten Abschläge einstecken. In unserem Ranking gelang lediglich Silber am Ende des Handelstages ein leichtes Plus. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Bayer-Aktien erlitten zu Handelsbeginn einen drastischen Kursrutsch von 8,6 Prozent auf 22,30 Euro. Zum Handelsschluss war der Tagesverlust zweistellig: minus 14,50 Prozent und damit wurde das Wertpapier zum größten Verlierer des Tages. Grund sind erhebliche Schwierigkeiten im Agrarsektor - vor allem in Lateinamerika, die laut Konzernchef Bill Anderson auch im nächsten Jahr anhalten dürften. Der Quartalsgewinn sank um 26 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. Auch Brenntag verzeichnete Verluste; der Spezialchemiehersteller büßte 8,16 Prozent beim Kurs von 56,50 Euro ein, da enttäuschende Quartalszahlen die Anleger beunruhigten. TAG Immobilien plant, nach zwei Jahren ohne Ausschüttung, wieder eine Dividende an die Aktionäre zu zahlen. Für das laufende Jahr soll auf der Hauptversammlung im Mai 2025 eine Ausschüttungsquote von 40 Prozent des operativen Gewinns vorgeschlagen werden, was voraussichtlich 40 Cent pro Aktie entspricht. Zuvor lag die Ausschüttungsquote bei 75 Prozent mit einer Dividende von 93 Cent pro Aktie im Jahr 2021. Der Quartalsbericht wird am heutigen Mittwoch vom Vorstand präsentiert. Nach der Dividenden-Ankündigung stieg der Aktienkurs zunächst, doch am Abend lag ein Minus von 0,51 Prozent beim Preis von 15,55 Euro vor. Vossloh plant die Ausgabe von etwa 1,75 Millionen neuen Aktien, um frisches Kapital für die Übernahme von Sateba zu generieren. Durch die Kapitalerhöhung könnte das Grundkapital des SDAX-Unternehmens um bis zu zehn Prozent steigen. Altaktionäre haben kein Bezugsrecht; der Hauptanteilseigner KB Holding GmbH, der 50,09 Prozent hält, beteiligt sich entsprechend seiner Quote. Die Aktien werden zum allgemeinen Platzierungspreis zugeteilt. Die Ankündigung stieß bei Anlegern auf Skepsis, und die Vossloh-Aktie verlor auf der Handelsplattform der XETRA 2,04 Prozent auf 43,15 Euro. Die Finanzaufsicht Bafin untersucht die BayWa-Jahresbilanz 2023 auf mögliche Verstöße gegen Bilanzierungsregeln - insbesondere im Bereich Risikomanagement und Liquiditätssteuerung. Obwohl PwC damals ein "geringes" Liquiditätsrisiko attestierte, hatte BayWa im Sommer massive Probleme eingeräumt und benötigte zwei Finanzspritzen von insgesamt einer Milliarde Euro. Die Aktie verlor stark an Wert: Im Sommer lag sie noch bei 23 Euro - derzeit nur noch bei 8,95 Euro bei einem Tagesverlust in Höhe von 3,14 Prozent. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Der deutsche Leitindex erwischte mit dem Dienstagmorgen keinen guten Start in den Tag: minus 188,02 Punkte bzw. ein Verlust in Höhe von 0,97 Prozent lieferten einen deutlichen Nachteil. Bis um 10:45 Uhr konnte ein leichter Anstieg des Kurses erreicht werden, der das Tageshoch auf 19.339,82 Punkten setzte. Bis zum späten Nachmittag ging es in Sachen Wertentwicklung leicht in die falsche Richtung - ab 16:00 Uhr erfolgte ein starker Abverkauf bis zum Tief auf 19.019,67 Punkten um 17:10 Uhr. Zum Tagesende wurden 19.033,64 Zähler registriert, und damit ein Minus von 2,13 Prozent bzw. minus 414,96 Punkte. Mit dem ADL-Indikator ging es in der Folge des negativen Handelstages einen deutlichen Schritt nach unten, da lediglich fünf Aktien aus dem DAX am Abend ein Plus vorweisen konnten und 35 mit Verlusten schließen mussten. Die schwächsten Index-Werte waren Bayer, Brenntag und BASF. Bayer verlor, wie im fundamental wirtschaftlichen Teil ausführlicher besprochen, mit einem Minus von 14,50 Prozent am meisten und schloss bei 20,88 Euro. Brenntag folgte mit einem Kursverlust von 8,16 Prozent auf 56,50 Euro. BASF musste ebenfalls Federn lassen und gab 4,28 Prozent ab, und damit lag der Schlusskurs bei 42,38 Euro. Der MACD kippte leicht nach unten ab und hat damit seinem seitlichen Verlauf einen weiteren Schlenker verpasst, der jedoch nichts an der Gesamtsituation - seit Anfang Oktober im Short-Signal zu stehen - geändert hat. Sollte das gestrige Tief so weit unterschritten werden, dass damit auch das Tief von vor fünf bzw. vor neun Handelstagen unterschritten wird, ist mit einer Zunahme von negativem Momentum zu rechnen, welches einen weiteren Abverkauf nach sich ziehen dürfte. Daher ist die derzeitige Situation nicht als stabil einzuordnen. Vorbörslich befindet sich der Deutsche Aktienindex zur Stunde auf dem Level von 19.000 Punkten, und damit leicht unterhalb seines Schlusskurses vom Abend.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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