Ausgabe Nr. 660, 21.11.2024 TRADERS´Briefing
die Aktienmärkte reagierten erneut auf Angriffe der Ukraine auf russisches Territorium mit westlichen Raketen. Nachdem vorgestern erste US-Raketen verwendet wurden und die Kurse leicht fielen, gab es gestern einen weiteren Rückgang, als die Ukraine erstmals britische Raketen einsetzte. Sollte diese Art der Angriffe weiterhin fortgesetzt werden, könnte dies täglich zu schwankenden Aktienkursen führen. Besonders starke Kursbewegungen sind zu erwarten, wenn der Kreml verständlicherweise mit neuen, drastischen Drohungen auf die Angriffe reagiert. Diese Entwicklung sorgt für Unsicherheit an den Börsen, da geopolitische Spannungen die Märkte stark beeinflussen. Elon Musk hat zusammen mit Vivek Ramaswamy einen umfassenden Sparplan für die US-Bundesregierung vorgestellt, der eine radikale Kürzung der Staatsausgaben vorsieht. Ihr "Department of Government Efficiency" (DOGE), eine von Donald Trump eingesetzte Reformbehörde, will Hunderte Milliarden US-Dollar einsparen, indem Gesetze gestrichen, Subventionen reduziert und Stellen im öffentlichen Dienst abgebaut werden. Das Konzept stützt sich auf Urteile des Obersten Gerichtshofs, die die Abschaffung vieler Vorschriften rechtfertigen könnten, um Bürokratie und Überregulierung einzudämmen. Betroffene Staatsangestellte sollen respektvoll in die Privatwirtschaft überführt werden. Auch Zuschüsse an NGOs und internationale Organisationen stehen zur Disposition. Das Projekt soll spätestens bis zum 250. Jahrestag der Unabhängigkeit der USA abgeschlossen sein. Bitcoin profitierte weiterhin vom Wahlsieg von Donald Trump. Die Aussicht auf ein Krypto-freundliches US-Staatsoberhaupt und mögliche Lockerungen der regulatorischen Maßnahmen im nächsten Jahr gelten als Hauptfaktoren für die Rallye. Zudem sorgte ein Bericht der "Financial Times" für zusätzlichen Auftrieb, demzufolge die Trump Media and Technology Group kurz vor der Übernahme einer Krypto-Handelsfirma stehen soll. Heute am frühen Morgen hat der Kurs auf 97.678,18 US-Dollar ein neues Allzeithoch gemacht. Um einen Punkt wanderte der Fear-and-Greed-Index auf 51 Zähler im neutralen Bereich nach oben. Die Wall Street beendete den Mittwoch unentschlossen, die europäischen Indizes mit leichten Abschlägen. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Im Streit um die Sparpläne bei Volkswagen hat die IG Metall zusammen mit dem Betriebsrat ein eigenes Zukunftskonzept vorgelegt, das dem Unternehmen Entlastungen bei den Arbeitskosten von 1,5 Milliarden Euro bietet. Dies soll jedoch nur gelten, wenn VW auf Lohnkürzungen, Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen verzichtet. Das Konzept umfasst unter anderem die Einzahlung von Tariferhöhungen in einen Zukunftsfonds, aus dem flexible Arbeitszeitverkürzungen an bedrohten Standorten finanziert werden sollen, ohne Personal abzubauen. Im Gegenzug verlangen die Arbeitnehmervertreter Garantien für den Erhalt von Standorten und Beschäftigung. VW reagierte zurückhaltend, betonte jedoch die Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen. Weitere Gespräche und eine Demonstration sind für die nächste Tarifrunde angesetzt. Die VW-Aktie schloss gestern Abend mit einem Minus von 1,47 Prozent auf 81,76 Euro. Ford plant, bis Ende 2027 fast 2.900 Stellen am Kölner Standort abzubauen, was rund 24 Prozent der dortigen Belegschaft ausmacht. Die Entscheidung folgt einem Umbauplan, der auf Kostensenkung abzielt, und betrifft vor allem Köln, während andere kleine Ford-Standorte in Europa weniger betroffen sind. Der Betriebsrat reagiert mit starkem Widerstand, da betriebsbedingte Kündigungen bis 2032 ausgeschlossen sind. Ford kämpft mit hohen Verlusten im PKW-Segment und der schwierigen Umstellung auf Elektroautos. Auch die Nachfrage nach E-Autos ist rückläufig, was das Unternehmen weiter unter Druck setzt. Politiker zeigen sich besorgt über die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und den Automobilstandort Deutschland. Ford notierte gestern mit einem Verlust von 3,58 Prozent auf 10,17 Euro. Unilever hat den geplanten Verkauf seines Eiscreme-Geschäfts an Finanzinvestoren laut einem Bericht der "Financial Times" gestoppt, und prüft nun einen Börsengang der Sparte. Gründe für den Kurswechsel seien die Größe der Sparte und die komplexen Lieferketten, die Investoren zögerlich gemacht hätten. Das Geschäft, zu dem Marken wie Magnum und Ben & Jerry's gehören, erzielte 2023 einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro. Der geplante Umbau unter CEO Hein Schumacher, der seit Juli 2023 im Amt ist, umfasst auch einen Abbau von 7.500 Stellen, um die Profitabilität zu steigern. Das Wertpapier von Unilever schaffte es am Mittwochabend auf ein leichtes Plus von 0,07 Prozent beim Kurs von 54,52 Euro. Symrise strebt an, profitabler zu werden und setzt dabei auf Effizienzsteigerungen und ein verbessertes Portfoliomanagement. Der Konzern will bis 2028 ein jährliches Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent erzielen und eine operative Marge von 21 bis 23 Prozent erreichen, wobei das obere Ende im Fokus steht. Für 2024 erwartet Symrise ein organisches Wachstum von mehr als sieben Prozent und eine operative Marge von über 20 Prozent. Der Konzernchef Jean-Yves Parisot will auch durch verbesserte Prozesse und Investitionen in die Produktionsstruktur mehr Effizienz erzielen. Zudem setzt er weiterhin auf strategische Übernahmen, wie den jüngsten Kaufversuch von Probi. Symrise kostete zum Handelsschluss 103,25 Euro, und damit 1,20 Prozent weniger als noch am Vortag. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Der deutsche Leitindex ging als Gewinner in den Mittwoch, indem er einen Kurssprung in Höhe von 92,72 Punkten bzw. 0,49 Prozent zur Eröffnung mitbrachte. Der Traum von einem steigenden Markt war mit dem Hoch um 9:15 Uhr auf 19.198,74 Punkten noch nicht geplatzt, doch dafür sorgte dann die Abwärtsbewegung, die den ganzen Handelstag über anhielt. Das Tagestief war um 16:20 Uhr auf 18.962,19 Punkten erreicht worden. Als Schlusskurs wurden 19.004,78 Zähler ermittelt, und damit ein Verlust von 55,53 Punkten bzw. ein Abschlag von 0,29 Prozent. Nur 14 Titel aus dem DAX schafften es gestern, ein Plus als Vorzeichen am Abend vorzuweisen. Damit bewegte sich der ADL-Indikator erneut nach unten. Die drei schlechtesten Aktien im DAX gehörten der Mercedes-Benz Group, Bayer und Porsche. Die Mercedes-Benz Group fiel um 1,85 Prozent und schloss bei 51,89 Euro. Bayer verlor 3,03 Prozent und notierte bei 19,544 Euro. Die Porsche AG verbuchte einen Rückgang von 4,52 Prozent und schloss bei 58,34 Euro auf dem letzten Platz im Ranking. Der MACD schleicht sich mit wieder etwas mehr Abstand zu seiner Signallinie in Richtung Ost-Süd-Ost, und damit beständig weiter ins Minus. Mit einem Inside-Day beendete der Markt den dritten Handelstag der Woche, und dieser sollte sich, sofern weiter alles wie gehabt verläuft, eher einen Ausbruch nach unten als nach oben mit sich bringen - so jedenfalls der erste Gedanke beim Betrachten des aktuellen Chartgeschehens. Sollte dies geschehen, ist mit einem Anlaufen der 100-Tage-Durchschnittslinie zu rechnen. Wir werden es also erneut abwarten müssen, was der Deutsche Aktienindex zur Eröffnung an Bewegungen vollzieht. Zur aktuellen vorbörslichen Stunde befindet sich der DAX auf dem Niveau von 19.080 Punkten, und damit nur leicht unterhalb des letzten gestrigen Kurses.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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