TRADERS´ Briefing - Nr. 0661 - 22.11.2024

Ausgabe Nr. 661, 22.11.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

an diesem Wochenende findet die "World of Trading 2024" im Forum der Messe Frankfurt statt. Erleben Sie interessante Fachvorträge, spannende Seminare und eine Ausstellung zu den neuesten Tools und Technologien, die den Börsenhandel revolutionieren. Das bedeutet: zwei Tage Trading pur am heutigen Freitag sowie am Samstag mit großartigen Rednern - und das alles mit einem kostenlosen Ticket! Nvidia verzeichnete im letzten Quartal ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 94 Prozent auf 35,1 Milliarden US-Dollar und verdoppelte den Gewinn auf 19,3 Milliarden US-Dollar. Trotz der Prognose eines weiteren Umsatzanstiegs um rund 70 Prozent im laufenden Vierteljahr, der den Markterwartungen entspricht, zeigten sich einige Analysten und Investoren enttäuscht. Der Aktienkurs, der in diesem Jahr bereits stark gestiegen war, verzeichnete gestern ein Plus von 0,68 Prozent beim Schlusskurs von 38,48 Euro. Hintergrund ist, dass in den vergangenen fünf Quartalen der Umsatz des Konzerns jeweils mehr als verdoppelt wurde, was die Erwartungen weiter erhöht hatte. Laut der US-Bank JPMorgan dürfte es bei der nächsten Überprüfung der Deutschen Börse Anfang Dezember nur wenige Indexänderungen geben. Analyst Pankaj Gupta erwartet keine Veränderungen im Leitindex DAX (plus 0,74 Prozent auf 19.146,17 Punkte). Im MDAX (minus 0,52 Prozent auf 25.868,27 Punkte) könnte jedoch Evotec den Platz von Befesa übernehmen, wodurch Befesa in den SDAX (plus 0,20 Prozent auf 13.246,88 Punkte) absteigen würde. Im TecDAX (plus 0,34 Prozent auf 3.329,06 Punkte) könnte Ionos SMA Solar verdrängen. Die Deutsche Börse gibt die Änderungen am 4. Dezember nach Börsenschluss bekannt - die Umsetzung erfolgt ab dem 23. Dezember. Die Aktie der Deutschen Börse, die selbst im DAX gelistet ist, notierte am Donnerstagabend mit einem Plus von 0,80 Prozent auf 213,20 Euro. Der Fear-and-Greed-Index hat um sechs Punkte zulegen können und befindet sich daher am Freitagmorgen auf 57 Zählern im Bereich der Gier. Wall Street und europäische Indizes beendeten den gestrigen Handelstag durchgehend mit Gewinnen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Im Tarifkonflikt bei Volkswagen bereitet die IG Metall ab Dezember Warnstreiks vor, da bisher keine Einigung erzielt wurde. Nach drei Verhandlungsrunden bleiben die Positionen weit auseinander. Die Gewerkschaft fordert den Verzicht auf Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen, während VW auf Kostensenkungen und eine "Minus-Runde" mit zehn Prozent Lohnkürzung drängt. Proteste mit über 7.000 Teilnehmern verdeutlichten die Entschlossenheit der Beschäftigten. Die IG Metall schlägt Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro durch flexible Arbeitszeitfonds vor, lehnt jedoch Zugeständnisse ohne Gegenleistung ab. VW betont die Notwendigkeit von Einsparungen, um Renditeziele und Investitionen in Elektrofahrzeuge abzusichern. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 9. Dezember angesetzt. Die VW-Aktie verlor gestern 0,64 Prozent auf 81,24 Euro.

Die Aktien von Rheinmetall erreichten mit 611,80 Euro ein neues Rekordhoch, gaben jedoch später leicht nach und notierten zuletzt bei 606,00 Euro - damit um 1,61 Prozent über dem Vortageskurs. Angetrieben wurde der Kurs durch optimistische mittelfristige Wachstumsziele, höhere Verteidigungsausgaben und positive Analystenbewertungen. Die Deutsche Bank hob das Kursziel auf 700 Euro an, während Metzler sogar 800 Euro prognostiziert. Analysten sehen Rheinmetall als aufstrebenden Global Player mit zweistelligen Wachstumsraten bis 2030. Nach einer Kursverdopplung 2024 gehört Rheinmetall erneut zu den Top-Werten im DAX - nach Spitzenleistungen in den Jahren 2022 und 2023.

Mercedes-Benz plant, in den kommenden Jahren Milliarden einzusparen, um die Effizienz angesichts der angespannten weltweiten Wirtschaftslage zu steigern. Konkrete Maßnahmen wurden bislang nicht genannt - Stellenstreichungen schloss der Konzern jedoch nicht explizit aus. Gleichzeitig bleibt die Beschäftigungssicherung in Deutschland durch die Vereinbarung "Zusi 2030" bis Ende 2029 bestehen. Der Sparkurs folgt auf einen Gewinneinbruch im dritten Quartal, bei dem das Ergebnis um über die Hälfte auf 1,72 Milliarden Euro fiel. Besonders die Schwäche in China, wo teure Modelle weniger nachgefragt werden, belastet die Bilanz. Trotz früherer Rekordgewinne sieht Mercedes sich dort wachsender Konkurrenz und sparsameren Kunden gegenüber. Das Wertpapier des Automobilherstellers erfuhr am Donnerstag einen leichten Abschlag in Höhe von 0,08 Prozent beim Preis von 51,85 Euro.

Die Aktien von Carl Zeiss Meditec fielen am Donnerstag mit einem satten Minus von 3,95 Prozent auf 54,95 Euro und erreichten zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit April 2018. Der Medizintechnik-Hersteller leidet seit 2021 unter einem Abwärtstrend, der sich 2024 verschärfte. Kurzzeitige Erholungen blieben die Ausnahme, und die Aktien bewegen sich seit Monaten unter der 200-Tage-Linie, die ein wichtiger Indikator für langfristig orientierte Anleger darstellt. Anfang November stufte RBC-Analyst Jack Reynolds-Clark die Aktie auf "Sector Perform" herab und verwies auf unsichere Nachfrage sowie übermäßig optimistische Erwartungen für 2025.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Ein Plus von 56,14 Punkten, die einem Gewinn von 0,30 Prozent entsprechen, konnte der deutsche Leitindex am Donnerstagmorgen zum Start für sich verbuchen. Im Anschluss ging es nach unten, was die Anleger sicherlich enttäuschte, doch hielt dieser Zustand lediglich bis 10:25 Uhr an, um das Tagestief auf 18.900,02 Punkten zu begrüßen. Der anschließende Lauf in Richtung Norden, begleitet von einer Stagnationsphase zwischen 13:00 und 16:00 Uhr, endete im Doppeltop auf 19.146,17 Zählern bei einem Tagesgewinn von 141,39 Punkten bzw. einem Wertzuwachs des DAX um 0,74 Prozent.

Der ADL-Indikator feierte den leichten Überhang am gestrigen Handelstag von 21 Gewinner-Titeln bei insgesamt 40 Aktien im Index mit einem leichten Anstieg. Die drei Spitzenreiter hierbei waren Siemens Energy, QIAGEN und die Hannover Rück. Siemens Energy schloss bei 47,27 Euro und verzeichnete ein Plus von 3,62 Prozent. QIAGEN legte um 3,55 Prozent zu und beendete den Tag mit einem Kurs von 40,22 Euro. Das Wertpapier der Hannover Rück notierte bei 245,60 Euro, was einem Anstieg von 2,55 Prozent entspricht.

Nahezu unverändert zeigt sich der MACD, der lediglich ein Stück weiter nach unten wanderte, und damit seinen Short-Modus verlängert.

Noch bleibt der Ausbruch nach oben offen, der DAX bewegt sich weiter im leichten Abwärtstrend auf die 100-Tage-Linie zu. Augenscheinlich sind es weiter die täglichen Berichte um die Probleme mit der gescheiterten Ampel-Koalition, doch schwingen sicherlich die täglichen News zu den Eskalationen im Russland-Ukraine-Krieg mit ein, die bedeuten können, dass sich Europa - und damit auch Deutschland - auf einen "großen Krieg" zubewegt. Schweden und Finnland bereiten die Bevölkerung auf einen möglichen Krieg vor: in den kommenden zwei Wochen wird eine 32-seitige gelbe Broschüre an die Haushalte Schwedens verschickt. Online ist diese in mehreren Sprachen bereits erhältlich. Swing-Trader sollten aufgrund der Chartsituation erst einmal abwarten, bis sich das verhaltene Warten durch ein entsprechendes Momentum auflöst.

Vorbörslich befindet sich der Kurs des wichtigsten Index Deutschlands zur Stunde im Bereich von 19.180 Punkten. Damit steht der DAX im Moment ein Stück oberhalb des Schlusskurses, was grundsätzlich als positiv zu werten ist.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.