Ausgabe Nr. 668, 03.12.2024 TRADERS´Briefing
die politische Lage in Frankreich bleibt angespannt, da der Minderheitsregierung von Michel Barnier ein Sturz durch ein mögliches Bündnis von Linksfraktion und Rechtsaußen droht. Alternativ könnte Barnier gezwungen sein, den rechtsnationalen Kräften im Haushaltsstreit Zugeständnisse zu machen. Frankreichs Kreditkosten haben erstmals die Griechenlands überstiegen - mit einer Rendite von 2,968 Prozent für französische gegenüber 2,908 Prozent für griechische Anleihen. Dies erinnert an die Euro-Schuldenkrise von 2012, als Spekulationen über einen "Grexit" die Märkte dominierten. Analysten sehen die politische Instabilität in Frankreich, darunter die mögliche Ablösung der Regierung Barnier, als Hauptursache der Nervosität. Dennoch sei der Vergleich der Renditen begrenzt aussagekräftig, da Griechenlands Schulden größtenteils bei EU-Rettungsfonds mit langen Laufzeiten liegen. Die auseinandergehenden Renditen in der Eurozone - mit 2,056 Prozent für deutsche Bundesanleihen - könnten jedoch Spannungen in der Währungsunion signalisieren. Intel-Chef Pat Gelsinger verabschiedet sich in den Ruhestand und hinterlässt das Unternehmen inmitten einer seiner größten Krisen. Vorübergehend übernehmen zwei Top-Manager als Doppelspitze, während die Suche nach einem neuen CEO bereits läuft. Die Anleger reagieren optimistisch: die Aktie notierte zum Handelsschluss an der XETRA mit einem Plus von 5,39 Prozent auf 24,145 Euro. Mit Gelsingers Abschied hoffen Investoren auf einen erfolgreichen Neustart für den Technologiekonzern. Der Fear-and-Greed-Index legte um einen Punkt auf 67 Zähler zu und befindet sich damit weiterhin im Bereich der Gier. Wall Street und europäische Indizes gingen am Montagabend uneinheitlich in den Tagesabschluss. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Der DAX startete mit einem Zuwachs von 1,57 Prozent beim Schlusskurs von 19.933,62 Zählern in den Dezember. Traditionell gilt dieser Monat als starker Börsenzeitraum, und die Jahresendrally scheint unaufhaltsam. Seit Anfang des Jahres verzeichnet der Index ein Plus von 19 Prozent. Der Deutsche Aktienindex durchbrach die Marke von 19.900 Punkten und hielt diese bis zum Handelsschluss. Damit lässt der deutsche Markt alle anderen europäischen Börsen hinter sich und bleibt auf Rekordkurs. Genauer: er konnte ein starkes Tagesergebnis an die grüne Kerze vom Freitag anschließen, und steht nun kurz vor der Marke von 20.000 Punkten. Die diesjährige Wirbelsturmsaison verursachte nach Schätzungen der Münchener Rück Gesamtschäden von 133 Milliarden US-Dollar - die höchste Summe seit 2017. Hauptursache war die intensive Hurrikan-Saison im Nordatlantik, die allein Nordamerika 110 Milliarden US-Dollar kostete. Hurrikan "Helene" war mit 56 Milliarden US-Dollar Schaden und über 200 Todesopfern der zerstörerischste Sturm. Insgesamt wurden 18 Stürme gezählt - davon elf Hurrikane, während die Taifun-Aktivität im westlichen Pazifik mit 22 Milliarden US-Dollar Schäden leicht überdurchschnittlich war. Laut der Münchener Rück begünstigten rekordhohe Meerwassertemperaturen durch die globale Erwärmung die Sturmintensität. Weltweit überstiegen die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen 100 Milliarden Euro, wobei weniger als die Hälfte der Sturmschäden gedeckt war. Die Aktie der Münchener Rück notierte am Montagabend mit einem Gewinn von 2,93 Prozent auf 508,80 Euro. Opel drosselt die Produktion im Stammwerk Rüsselsheim und stellt vorübergehend auf einen Ein-Schicht-Betrieb um, der bis Ende Januar andauern soll. In dieser Woche ruht die Montage der Modelle Astra und DS 4 vollständig, wobei die Mitarbeitenden ohne Abzüge freigestellt wurden - als Anerkennung für ihre Arbeit. Ab dem 9. Dezember wird die Fertigung im neuen Modus wieder aufgenommen. Das Werk, in dem zuletzt 1.600 Menschen beschäftigt waren, hat in den letzten Jahren erhebliche Umstrukturierungen durchlaufen. Opel, seit 2017 Teil des Stellantis-Konzerns, hatte erst im Juni sein 125-jähriges Jubiläum gefeiert. Der kürzliche Rücktritt des Stellantis-Chefs Carlos Tavares könnte zusätzliche Unsicherheit mit sich bringen. Stellantis verlor am gestrigen Handelstag glatte sechs Prozent beim Kurs von 11,75 Euro. Covestro steht kurz vor der Übernahme durch den arabischen Ölkonzern Adnoc, der bereits über 70 Prozent der Anteile hält. Für die verbleibenden Aktionäre läuft eine zweite Frist; bei Ablehnung droht ein Squeeze-out. Mit einem Volumen von 11,6 Milliarden Euro ist dies die größte Transaktion in der europäischen Chemie-Industrie und markiert das erste Mal, dass ein DAX-Konzern von einem staatlichen Investor aus den Vereinigten Arabischen Emiraten übernommen wird. Die Covestro-Aktie schloss am Abend mit einem leichten Plus in Höhe von 0,35 Prozent bei 57,92 Euro. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Mit einem Abschlag von 40,28 Punkten bzw. einem Minus in Höhe von 0,21 Prozent startete der deutsche Leitindex die Handelswoche. Am Morgen verlief dieser leicht aufwärts - ab 11:00 Uhr kam Momentum im Markt auf, das neben besagtem Allzeithoch ein Doppeltop ausbildete: um 14:40 Uhr ein neues Hoch auf 19.929,08 Punkten, um 17:50 Uhr wurde der Schlusskurs - aus der Korrektur heraus - auf gar 19.933,62 Zählern vermerkt. Damit hatte das zweite Hoch den Zuschlag als neues Rekordhoch. Der DAX schloss mit einem Gewinn von 307,17 Punkten bzw. einem Plus von 1,57 Prozent. Der ADL-Indikator kam auf insgesamt 35 Titel im Index, die am frühen Abend im Gewinn schlossen. Damit ging es mit ihm weiter nach oben in den am Vortag neu errungenen Long-Modus. Die stärksten Werte im DAX am gestrigen Handelstag waren Adidas, die Münchener Rück und die SAP. Adidas legte um 3,18 Prozent auf 230,20 Euro zu und führte damit die Liste an. Die Aktie der Münchener Rück stieg um 2,93 Prozent auf 508,80 Euro, während SAP mit einem Plus von 2,73 Prozent bei 231,05 Euro abschloss. Noch mehr Momentum zeigt der MACD an, der sich weiter von seiner Signallinie wegbewegt, und damit so stark nach oben schiebt, wie es ihm möglich erscheint. Der MACD bestätigt damit den neu erstarkten Kurs des Deutschen Aktienindex. Über das Rekordhoch sprachen wir schon im vorigen Kapitel - nun soll es hier darum gehen, was beim Erreichen bzw. nach dem Erreichen der 20.000-Punkte-Marke auf den Anleger zukommt bzw. mit was der Swing-Trader zu rechnen hat. Um das Trendgeschehen besser zu begreifen, lohnt sich der Wechsel auf den Monats-Chart mit Anzeige der vollständigen Historie. Und hier sehen wir, dass eine Korrektur, die sich in das Gesamtbild einfügt, mehr als überfällig ist. Sollten wir weiter im Aufwärtstrend bleiben, kann die nächste Marke von 21.000 Punkten theoretisch schnell erreicht werden - doch niemand weiß, ob es nicht doch bis dahin zu einem harten Abverkauf kommen wird oder nicht. Es gilt, das große Chartbild bei allen Trade-Entscheidungen stets im Hinterkopf zu behalten. Vorbörslich befindet sich der Kurs zur Stunde auf dem Level des gestrigen Schlusskurses an der XETRA. Damit sollte sich die Eröffnung als positiv erweisen können, bzw. die nachfolgenden Handelsstunden. Wir sind gespannt!
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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