Ausgabe Nr. 677, 16.12.2024 TRADERS´Briefing
der künftige US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag die New Yorker Börse besucht und den Handel mit der traditionellen Glocke eröffnet. Sein Besuch unterstreicht die Bedeutung der Wall Street für ihn, denn "der Aktienmarkt ist alles", erklärte er. Begeisterte Händlerinnen und Händler begrüßten ihn mit Jubel und roten "Make America Great Again"-Mützen, die bereits im Wahlkampf präsent waren. Obwohl die Märkte seit Trumps Wahlsieg durch Hoffnungen auf Steuersenkungen und weniger Regulierung gestiegen sind, blieb der Besuch ohne unmittelbaren Einfluss auf die Kurse. Interessanterweise war es das erste Mal seit Ronald Reagan 1985, dass ein US-Präsident die Börse betrat. Die deutschen Exporte sind im Oktober stark zurückgegangen und erreichten mit einem Minus von 2,8 Prozent den stärksten Rückgang seit Dezember 2023. Besonders betroffen ist der Handel mit den USA, dem wichtigsten Partner, wo die Ausfuhren um 14,2 Prozent einbrachen. Auch die Nachfrage aus China trug zum Abwärtstrend bei, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Insgesamt sanken die Exporte auf 124,6 Milliarden Euro, während die Importe mit einem leichten Minus von 0,1 Prozent auf 111,2 Milliarden Euro nahezu stabil blieben. Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie bleibt angesichts eines schwachen Auftragsniveaus und schlecht ausgelasteter Produktionsanlagen pessimistisch für 2025. Laut dem Verband der Chemischen Industrie wird die Produktion voraussichtlich nur um 0,5 Prozent steigen, während der Umsatz stagniert. Im Jahr 2024 waren die Anlagen durchschnittlich zu lediglich 75 Prozent ausgelastet, was die Rentabilität beeinträchtigt. VCI-Präsident Markus Steilemann betonte, dass der einzige positive Aspekt sei, dass der starke Rückgang der letzten Jahre nicht weitergehe. Dennoch stellt die aktuelle Lage eine ernüchternde Bilanz für die Branche dar. Mit dem Fear-and-Greed-Index ging es um zwei Punkte runter auf den aktuellen Wert von 50 in der Mitte des Indikators. Wall Street und europäische Indizes beendeten den Handel am Freitag erneut uneinheitlich. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Bundesarbeitsminister Hubertus Heil plant, die Bezugsdauer für Kurzarbeitergeld auf 24 Monate zu verlängern, um die Krise bei Volkswagen abzufedern und betriebsbedingte Kündigungen sowie Werksschließungen zu verhindern. Diese Maßnahme soll im Kabinett beschlossen werden und Beschäftigung sowie Investitionen sichern. Heil betonte die Notwendigkeit einer aktiven Wirtschafts- und Industriepolitik, um VW-Standorte zu erhalten. Der Konzern fordert angesichts seiner schwierigen Lage Lohnkürzungen um zehn Prozent und Zulagenstreichungen, was zu Spannungen führt. Heil zeigte sich optimistisch, durch sozialpartnerschaftliche Lösungen zwischen Management und Gewerkschaften eine Zukunft für den Autobauer zu sichern. Die VW-Aktie notierte am Freitagabend mit einem Plus von 1,36 Prozent auf 88,02 Euro. Der Wohnungskonzern Vonovia plant, die Abfindung für Deutsche-Wohnen-Aktionäre im Rahmen eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit Aktien und Ausgleichszahlungen zu regeln. Je Aktie der Deutsche Wohnen sollen die Anteilseigner 0,7947 Vonovia-Aktien erhalten, ergänzt durch eine jährliche Bruttoausgleichszahlung von 1,22 Euro pro Aktie. Die Vereinbarung bedarf noch der Prüfung durch einen gerichtlich bestellten Vertragsprüfer sowie der Zustimmung der Hauptversammlungen beider Unternehmen im Januar. Vonovia hatte den Vertrag nach der Übernahme von Deutsche Wohnen im September angekündigt. Vonovia beendete den Freitag mit einem Minus von 2,48 Prozent bei 31,04 Euro. Bayer plant, das Herzmedikament Acoramidis Anfang 2025 in der Europäischen Union auf den Markt zu bringen, nachdem der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA eine Zulassung empfohlen hat. Das Mittel, entwickelt von BridgeBio Pharma und in den USA bereits zugelassen, behandelt Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM), eine schwere Herzerkrankung. Phase-III-Studien zeigten positive Effekte auf Sterblichkeit und Krankenhauseinweisungen. Bayer sicherte sich im März die Vermarktungsrechte für Europa, wobei Analysten das Spitzenumsatzpotenzial auf 260 Millionen Euro bis 2030 schätzen. Acoramidis soll zusammen mit anderen neuen Medikamenten wie Nubeqa Umsatzrückgänge des Kassenschlagers Xarelto kompensieren, der zunehmend Patentschutz verliert. Bayer beendete den letzten Handelstag mit einem Verlust von 2,06 Prozent auf 19,76 Euro. Die Porsche SE rechnet wegen außerplanmäßiger Wertberichtigungen auf ihre Beteiligungen an Volkswagen und Porsche AG mit einem erheblichen Verlust nach Steuern für 2024. Ursprünglich prognostizierte Ergebnisse von 2,4 bis 4,4 Milliarden Euro wurden zurückgenommen, da Volkswagen die Planungsrunde für ein Sparprogramm verschoben hat. Abschreibungen bei VW könnten sich auf sieben bis 20 Milliarden Euro belaufen, bei Porsche AG auf ein bis zwei Milliarden Euro. Trotz des Verlusts plant die Holding weiterhin eine Dividende. Die endgültige Bewertung der Beteiligungen wird jedoch erst nach Abschluss der Jahres- und Konzernabschlüsse von VW und Porsche AG erfolgen. Geopolitische Spannungen und ein schwaches Marktumfeld erschweren die Einschätzungen zusätzlich. Das Wertpapier der Holding notierte zuletzt mit einem Plus von 0,42 Prozent auf 36,01 Euro. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Der deutsche Leitindex durfte am Freitagmorgen mit einem Plus von 24,69 Punkten bzw. mit einem Überhang in Höhe von 0,12 Prozent an den Start gehen. Bei einem gegebenem Outside-Day überschritt der Kurs am Vormittag das Hoch des Vortages und bildete ein Doppeltop mit den beiden Spitzen um 9:20 Uhr, sowie um 11:50 Uhr mit dem neuen Rekordhoch auf 20.522,82 Punkten, aus. Den Nachmittag über kam es zu einem zweiten Abverkauf ab 15:40 Uhr, der den Kurs dann unter das Vortagestief steuerte. Zum Handelsschluss an der XETRA standen noch 20.405,92 Zähler auf der Uhr, und damit etwas weniger noch als am Donnerstagabend. Minus 20,35 Punkte bzw. ein Abschlag von 0,10 Prozent betrug das Schlussergebnis. Ein Einknicken erfuhr der ADL-Indikator, der am letzten Handelstag mit 15 Gewinneraktien nicht genügend positive Ergebnisse auf seiner Seite sammeln konnte, so dass es mit ihm einen Schritt nach unten ging. Der ADL befindet sich im übergeordneten Aufwärtstrend. Die Münchener Rück schloss mit einem starken Gewinn in Höhe von 5,57 Prozent auf 517,40 Euro im DAX. Das Schlusslicht bildete die Aktie von Vonovia, die wir zuvor schon im fundamental wirtschaftlichen Teil besprachen: minus 2,48 Prozent beim Preis von 31,04 Euro. Der MACD weist mittlerweile, bedingt durch das insgesamt rückläufige Momentum, nun eine deutliche Schwäche auf. Daher sieht es im Moment so aus, als sei sein Hoch schon gefunden. Sollten entsprechende Impulse in den Markt kommen, wird sich der MACD wieder nach oben strecken können. Es kam in der letzten Woche nicht zu einem Abverkauf, jedoch auch zu keinem echten Raumgewinn, der Stärke aufzeigt. Es ist daher nur schwerlich zu prognostizieren, wie es in der neuen Handelswoche mit der Entwicklung des Deutschen Aktienindex weitergehen wird. Wir müssen uns überraschen lassen, ob die News der nächsten Tage hier überwiegend positive oder negative Ergebnisse hervorbringen werden. Vorbörslich steht der DAX zur frühen Stunde des Montagmorgens im Bereich der 20.380/20.400 Punkte, und damit nur leicht unterhalb des Schlusskurses vom Freitag.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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