Ausgabe Nr. 678, 17.12.2024 TRADERS´Briefing
Bundeskanzler Olaf Scholz hat am 16. Dezember 2024 durch eine gescheiterte Vertrauensfrage den Weg für vorgezogene Bundestagswahlen am 23. Februar 2025 freigemacht. Mit 394 zu 207 Stimmen und 116 Enthaltungen verweigerte der Bundestag ihm das Vertrauen. Scholz wird nun Bundespräsident Steinmeier die Auflösung des Parlaments vorschlagen, worüber dieser bis zum 6. Januar entscheiden muss. Der Präsident wird voraussichtlich zustimmen, und die Wahlen sollen spätestens 60 Tage nach seiner Entscheidung stattfinden. Scholz begründete die Vertrauensfrage als eine Aufforderung an die Wähler, grundlegende Entscheidungen über die Zukunft des Landes zu treffen. ARD und ZDF verkündeten gestern zudem, dass dieses Mal zwei TV-Duelle stattfinden sollen: ein großes zwischen Scholz und Merz, ein kleineres zwischen Weidel und Habeck. Der japanische Technologiekonzern Softbank plant Investitionen von 100 Milliarden US-Dollar in die USA, um innerhalb von vier Jahren 100.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Dies verkündeten Softbank-Chef Masayoshi Son und der designierte US-Präsident Donald Trump bei einem gemeinsamen Auftritt in Florida. Trump bezeichnete die Investition als "historisch" und als Beweis für das Vertrauen in Amerikas Zukunft - betonte aber zugleich das Ziel, Künstliche Intelligenz und Zukunftstechnologien voranzutreiben. Zudem ermutigte er Son, die Summe auf 200 Milliarden US-Dollar zu verdoppeln, worauf dieser entgegnete, es zu versuchen. Bereits 2016 hatte Softbank nach Trumps Wahlsieg Investitionen in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar zugesagt. Um sieben Punkte konnte der Fear-and-Greed-Index zulegen, der damit wieder im Bereich der einfachen Gier steht und einen Wert von 57 Zählern aufweist. Ein weiterer Handelstag ging ins Land, an dem die Wall Street sowie die europäischen Indizes uneins schlossen. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Die britische Regierung hat der Übernahme der Royal Mail durch den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky für 3,6 Milliarden Pfund zugestimmt. Als Teil der Vereinbarung behält der Staat eine "golden share" mit Vetorecht, um Einfluss auf wichtige Entscheidungen wie den Firmensitz zu sichern. Der neue Mehrheitseigner verpflichtet sich zur Beibehaltung der einheitlichen Preise und der Zustellung an sechs Tagen pro Woche. Zudem sollen die Mitarbeiter mit zehn Prozent an den Dividenden beteiligt werden. Die Royal Mail, gegründet im 16. Jahrhundert, war lange staatlich und wurde erst 2013 privatisiert. Mit dieser Übernahme wechselt der traditionsreiche Postdienst erstmals in ausländische Hände. Der DAX begann die letzte vollständige Handelswoche des Jahres mit einem leichten Minus und stand am Abend noch ein Stückchen tiefer auf der Marke von 20.313,81 mit einem abschließenden Verlust von 0,45 Prozent. Belastet wurde der Index vor allem durch die Porsche-Aktien, sowohl die des Sportwagenherstellers als auch die der Beteiligungsholding. Letztere hatte am Freitag nach Börsenschluss ihre Gewinnprognose aufgrund der Krise bei Volkswagen, ihrer Hauptbeteiligung, deutlich gesenkt. Statt einer Nettospanne von 2,4 bis 4,4 Milliarden Euro wird diese nun als nicht haltbar eingeschätzt. Auch BMW, Mercedes und Vonovia trugen zum negativen Ergebnis bei. Die entscheidende Tarifverhandlungsrunde zwischen Volkswagen und der IG Metall hat begonnen, mit dem Ziel, vor Weihnachten eine Einigung zu erzielen. VW fordert eine Lohnkürzung um zehn Prozent, um die finanzielle Lage des Konzerns zu stabilisieren, während die IG Metall Standortschließungen, betriebsbedingte Kündigungen und dauerhafte Gehaltssenkungen strikt ablehnt. Ein Vorschlag der Gewerkschaft, Einsparungen ohne Kündigungen durch einen Zukunftsfonds zu realisieren, wurde von VW als unzureichend zurückgewiesen. Beide Seiten betonen die schwierigen Gespräche, die voraussichtlich bis Dienstag andauern. Scheitert die Verhandlung, droht die IG Metall mit einer Ausweitung der Arbeitskämpfe im kommenden Jahr. Am Montagabend schloss Volkswagen mit einem Minus von 2,02 Prozent auf 86,24 Euro. Im Rahmen seines Restrukturierungsprogramms verabschiedet SAP in Deutschland 3.479 Beschäftigte, darunter 685 im Rahmen eines Freiwilligenprogramms und 2.793 über Vorruhestandsregelungen. Weltweit sind 9.000 bis 10.000 Stellen von den Einschnitten betroffen, die SAP mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze, insbesondere im Bereich Künstlicher Intelligenz, begründet. Der Umbau, der Anfang des Jahres angekündigt wurde, soll bis Anfang 2025 abgeschlossen sein. Trotz der Umstrukturierung erwartet SAP, die weltweite Mitarbeiterzahl auf dem bisherigen Niveau von etwa 107.500 zu halten. Die Betroffenen wurden unter anderem in Walldorf von CEO Christian Klein verabschiedet. Die SAP-Aktie notierte gestern mit einem leichten Verlust von 0,17 Prozent beim Kurs von 240,65 Euro. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Das Bewegungsmuster des deutschen Leitindex am Montag sinnvoll zu beschreiben, endet in der Aussage, dass der Markt keine sauberen Bewegungen und Korrekturen hervorgebracht hat, sondern eine schmale Range von etwas über 83 Punkten, die insgesamt leicht abwärts ausgerichtet auf dem Intraday-Chart vorzufinden ist. Zum Handelsschluss standen 20.313,81 Zähler auf der Uhr, und damit das im Kapitel weiter oben schon erwähnte Minus von 0,45 Prozent, welches aus einem Tagesverlust von 92,11 Punkten resultiert. Der ADL-Indikator konnte am gestrigen Handelstag nur elf Gewinner-Aktien am Abend zählen bei insgesamt 28 Gegenstimmen sowie einem neutralen Ergebnis, was zu einem Schritt in Richtung untenliegende 100-Tage-Linie führte. Der ADL befindet sich weiter im derzeit noch starken übergeordneten Long-Modus. Siemens Energy war mit einem Kursanstieg von 4,54 Prozent auf 51,10 Euro der Spitzenreiter im DAX. Am anderen Ende der Liste stand Vonovia, dessen Aktien um 4,12 Prozent auf 29,76 Euro nachgaben, und damit den größten Verlust verzeichneten. Die Wende ist beim MACD vollzogen, was bedeutet, dass der Aufwärtstrend nun deutlich sichtbar nach unten eingebogen ist, wie seine Hauptlinie aufzeigt. Hierbei kommt dem MACD seine Signallinie entgegen. Die aktuelle Korrektur verläuft sehr moderat und von einem Abverkauf lässt sich nicht sprechen. Kleine rote Tageskerzen verheißen, dass dem Anleger dieser Tage nicht daran gelegen ist, den wichtigsten Index Deutschlands im großen Stil zu Shorten. Wir dürfen gespannt sein, ob sich am heutigen Dienstag die Richtung wieder dreht, was selbstverständlich zu wünschen ist. Die aktuelle Dramatik um die Auflösung des Bundestages lässt jedoch noch keine Stabilität erwarten. Vorbörslich befindet sich der DAX zur Stunde im Bereich von 20.260/20.280 Punkten, was bedeutet, dass die Aussichten auf steigende Kurse noch nicht zum Besten stehen.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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