Ausgabe Nr. 679, 18.12.2024 TRADERS´Briefing
Laut einer Umfrage der Bank of America herrscht unter Vermögensverwaltern und Fondsmanagern großer Optimismus. Während die Aktienmärkte immer neue Allzeithochs erreichen, haben die institutionellen Investoren ihre Cashquoten auf ein historisches Tief von 3,9 Prozent gesenkt und sind stark in US-Aktien investiert. Eine derart hohe Allokation in Aktien war in der Vergangenheit ein Vorbote für eine Marktkorrektur und so stellt sich nun die Frage, ob es Stressfaktoren geben wird, die dieses Kartenhaus zum Einsturz bringen. Vorerst wird die Standfestigkeit der Märkte jedoch vor den Feiertagen durch die heutige Zinsentscheidung der FED und den großen Verfallstag am Freitag auf die Probe gestellt. Bei der Zinsentscheidung wird mit einer Senkung um 25 Basispunkte gerechnet. Der Fear and Greed Index steht heute Morgen bei 51 Punkten und ist seit gestern um sechs Punkte gefallen. Er befindet sich damit wieder im neutralen Bereich. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Fundamentale Belastungsfaktoren dominieren die Lage: Eine geschwächte Konsumentenstimmung im Heimatmarkt beeinträchtigt vor allem das B2C-Geschäft (Lieferungen von Unternehmen zu Endkunden) – gerade zur wichtigen Weihnachtszeit ein negativer Einfluss. Gleichzeitig belastet die schwache gesamtwirtschaftliche Lage auch das B2B-Segment (Lieferungen zwischen Geschäftskunden). Der anhaltende Konjunkturabschwung stellt damit sowohl die Nachfrage im privaten als auch im gewerblichen Bereich in Frage und drückt spürbar auf die Aktienperformance der DHL Group. Die Aktie verlor am gestrigen Handelstag 2,628 Prozent und steht derzeit bei 34,09 Euro. Im Tarifstreit bei Volkswagen gibt es nach zwei Tagen intensiver Verhandlungen weiter keine Einigung. VW fordert eine 10-prozentige Lohnkürzung, den Abbau von Boni und Zulagen sowie Werksschließungen und mögliche betriebsbedingte Kündigungen. Auch sollen weniger Auszubildende übernommen und die Zuschläge für Leiharbeiter gestrichen werden. Die IG Metall fordert den Erhalt aller Standorte, eine Beschäftigungsgarantie für 130.000 Mitarbeiter und lehnt dauerhafte Gehaltskürzungen strikt ab. Ein vorgeschlagener Lohnverzicht wurde von VW abgelehnt. Beide Seiten streben eine Lösung noch vor Weihnachten an, doch die Verhandlungen gestalten sich schwierig. Scheitern die Gespräche, droht die IG Metall 2025 mit einer Eskalation des Arbeitskampfs. Die Aktie stieg gestern um 0,487 Prozent und erreichte einen Preis von 86,66 Euro. Thyssenkrupp Nucera rechnet für das Geschäftsjahr 2024/25 aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten mit einem operativen Verlust von bis zu 30 Millionen Euro oder einem kleinen Gewinn von 5 Millionen Euro. Im Vorjahr lag der Verlust bei 14 Millionen Euro, belastet durch hohe Investitionen ins Wasserstoffgeschäft und gestiegenen Kosten. Trotzdem stieg der Umsatz 2023/24 um 30 % auf 862 Millionen Euro, vor allem dank der alkalischen Wasserelektrolyse (AWE). Der Auftragsbestand sank auf 1,1 Milliarden Euro. Für das kommende Jahr erwartet Nucera Umsätze zwischen 850 und 950 Millionen Euro, davon 450 bis 550 Millionen Euro aus dem Grünen Wasserstoff. Die Aktie stieg im laufe des gestrigen Handelstages auf eine Bewertung von 10,41 Euro je Aktie und erreichte damit ein Plus von 16,31 Prozent. Nachdem der Bundesgerichtshof ein negatives Urteil zu den regulierten Netzrenditen andeutete. fiel die EON-Aktie am Dienstag auf ein 13-Monatstief. Laut dem Vorsitzenden Richter Wolfgang Kirchhoff könnten die deutschen Energienetzbetreiber bei der Höhe der Eigenkapitalrendite für Netzinvestitionen einen Rückschlag erleiden. Die endgültige Entscheidung der Bundesnetzagentur könnte die Renditen beschränken und somit die Einnahmen der Netzbetreiber beeinträchtigen. Die Einschätzung ist jedoch noch vorläufig und könnte sich ändern. Die Aktie der EON SE fiel am Dienstag bis Handelsschluss auf einen Preis von 11,32 Euro und musste damit einen Verlust von 3,206 Prozent verbuchen. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Im allgemeinen Kontext der Märkte fiel am gestrigen Handelstag auch der deutsche Aktienindex und finalisierte mit einem Abschlag von 0,33 Prozent den dritten negativen Handelstag in Folge. Der 17.12.2024 startete für den Index mit einem Eröffnungskurs von 20.290,96 Punkten und einem sofortigen, aber kurzen Abverkauf. Von einem vorläufigen Tief bei 20.257,44 Zählern stieg der Index bis zur Mittagszeit auf das Tageshoch von 20.356,58 Punkten und setzte von diesem Punkt den Trend der letzten Handelstage weiter fort. Somit erreichte der Index bis zum Handelsschluss ein Tagestief von 20.241,50 Zählern und beendete den Tag mit einem Schlusskurs von 20.246,37 Punkten. Dieser untergeordnete Trend wird ebenfalls durch den ADL-Indikator bestätigt, welcher sowohl mit Blick auf die letzten Tage als auch am gestrigen Tag fiel und einen Vorteil der fallenden Aktien zeigte. Mit 27 Einzelwerten, welche mit einem Verlust schlossen und zwölf Aktien, welche einen Gewinn verbuchen konnten, fiel das Histogramm im Einklang mit dem Underlying. Der MACD reiht sich ebenfalls in dieses Sentiment mit ein und nähert sich, aktuell noch im Long-Modus, seiner Signallinie. Sollte der untergeordnete Abwärtstrend bestehen, so ist zeitnah von einem Short-Signal auszugehen. Der DAX bestätigte mit dem Schlusskurs des gestrigen Handelstages eine technische Umkehr, da das Tief des 10.12.2024 und damit auch das letzte höhere Tief gebrochen wurde. Somit könnte sich hier eine Korrektur des letzten Impulses, welcher seit dem 27.11.2024 besteht, andeuten. In den nächtlichen Bewegungen setzte sich der Abverkauf am deutschen Markt weiter fort und so steht der DAX nach einer vorbörslichen Erholung bei 20.242,00 Punkten.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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