TRADERS´ Briefing - Nr. 0684 - 09.01.2025

Ausgabe Nr. 684, 09.01.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Donald Trump sorgt aktuell mit seinen geplanten Zöllen für Unruhe an den Märkten. Seine Maßnahmen treiben den Dollar und die Kapitalmarktzinsen in die Höhe, was die Fed nervös macht. Obwohl Trump Berichte über einen möglichen wirtschaftlichen Notstand nicht dementiert, um die Zölle schnell einzuführen, bleibt die Inflationsentwicklung unklar. Steigende Zinsen belasten die US-Wirtschaft und die Verbraucher zusätzlich. Der gestrige Handelstag sorgte für eine Fortsetzung des bärischen Momentums an den amerikanischen Aktienmärkten. Der S&P500 fiel bis Handelsschluss um 0,2 Prozent. Trotz einer ersten positiven Bewegung nach der Veröffentlichung der Einzelhandelsumsätze schloss auch der Deutsche Aktienindex mit einem leichten Verlust von 0,12 Prozent. Für den morgigen Tag sollten Anleger die Veröffentlichung der Einzelhandelsumsätze für die Eurozone um 11:00 Uhr im Auge behalten. Die US-Märkte bleiben morgen aufgrund der Beerdigung des ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter geschlossen, was Anlegern nur noch Freitagvormittag Zeit gibt, sich vor den US-Arbeitsmarktdaten zu positionieren. Diese Daten, die um 14:30 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht werden, sind entscheidend für die Geldpolitik der US-Notenbank, da sie Einblicke in Stellenwachstum und Lohnentwicklung des amerikanischen Marktes geben. Der Fear-and-Greed-Index steht am heutigen Morgen bei 32 Punkten und damit weiterhin im Bereich der Angst.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Donald Trumps Forderung, Nato-Staaten sollten ihre Verteidigungsausgaben von 2 % auf 5 % des BIP erhöhen, ließ Rüstungsaktien deutlich steigen. Trumps Aussage, die Erhöhung sei für alle Nato-Länder finanziell machbar, äußerte er bei einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago. Rheinmetall führte den Dax mit einem Plus von 5,154 Prozent an und näherte sich mit einem Tagesendstand von 648,80 Euro dem vorherigen Allzeithoch von 658,20 Euro. Im MDax legten Hensoldt um 2,684 Prozent und im SDax Renk um 6,473 Prozent zu.

Shell erwartet für das letzte Quartal niedrigere Gewinne im Erdgasgeschäft sowie Belastungen durch gestiegene Betriebskosten und geringere Einnahmen aus dem Ölhandel. Auch ExxonMobil berichtete von Belastungen durch gesunkene Rohölpreise und geringere Raffineriemargen. Die Zahlen beider Unternehmen deuten auf eine überraschend schwache Ölnachfrage in der normalerweise starken Winterzeit hin. Die Shell-Aktie fiel gestern um 1,793 Prozent auf aktuell 31,225 Euro.

Teamviewer hat 2024 sein Umsatzziel übertroffen und einen Erlös von etwa 671 Millionen Euro erzielt, was einem währungsbereinigten Wachstum von 9 % entspricht. Grund dafür waren unerwartet hohe Vertragsabschlüsse kurz vor Jahresende, die zu Billings von rund 700 Millionen Euro führten. Die Prognose für eine bereinigte operative Marge von mindestens 44 % bleibt unverändert. Detaillierte Geschäftszahlen sollen am 12. Februar veröffentlicht werden. Die Aktie stieg am gestrigen Handelstag 8,516 Prozent und steht nun bei einer Bewertung von 10,385 Euro je Aktie.

Grenke hat 2024 ein Rekordneugeschäft von 3,06 Milliarden Euro erzielt, ein Anstieg von 18,4 % gegenüber dem Vorjahr und erstmals über der 3-Milliarden-Marke. Die Profitabilität verbesserte sich ebenfalls, mit einer DB2-Marge von 17,0 % im Jahresdurchschnitt und 17,4 % im vierten Quartal. Grenke sieht darin eine solide Basis für Ertragswachstum 2025 und erwartet eine Risikovorsorge auf historischem Durchschnittsniveau. Mit einem Tageszuwachs von 3,06 Prozent beendete die Aktie den gestrigen Handelstag bei 16,84 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Nach einer positiven Lesung der Einzelhandelsumsätze für den deutschen Markt startete der Deutsche Aktienindex unmittelbar positiv in den Tag und ging von einem Eröffnungskurs von 20.322,17 Punkten in eine Fortsetzung des Aufwärtstrends der letzten Tage über. Bis 12:00 Uhr stieg er bis auf das Tageshoch von 20.480,49 Zählern, was nun weniger als 40 Punkte unter dem vorherigen Allzeithoch von 20.522,82 Zählern lag. Folgend ging der Index in einen starken Abverkauf über und fiel bis 15:45 Uhr auf das Tagestief von 20.242,56 Punkten. Mit einer leichten Erholung beendete der Index den Mittwoch bei einem Kurs von 20.329,94 Zählern und einem leichten Verlust von 0,12 Prozent.

Ebenso ausgeglichen weist der ADL-Indikator 17 Aktien aus, welche mit einem Gewinn schlossen und 23 Einzelwerte, welche den Tag mit einem Verlust beendeten. Dementsprechend fällt das Histogramm leicht ab.

Der MACD hat sich mit dem gestrigen Schusskurs an seine Signallinie angenähert und steht unmittelbar vor einem weiteren bestätigenden Signal, welches das aktuelle Momentum im Index weiter unterstützen würde.

Trotz des starken Abverkaufs verbleibt der DAX in einem untergeordneten Aufwärtstrend und liegt nun sehr nahe dem vorherigen Allzeithoch. Die gestrige Tageskerze schloss als Doji mit einem großen oberen Docht, was als erstes Zeichen eines Abprallers vom Widerstand des Allzeithochs gewertet werden kann. Nichtsdestotrotz ist weiterhin von steigenden Kursen auszugehen. Die Eröffnung des heutigen Handelstages sollte weiteren Aufschluss darüber geben, wie die Entwicklung zum Ende der Woche aussehen wird.

Vorbörslich bewegt sich der deutsche Aktienindex bei rund 20.315 Punkten und damit leicht unter dem gestrigen Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.