TRADERS´ Briefing - Nr. 0686 - 13.01.2025

Ausgabe Nr. 686, 13.01.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die am Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten zeigten mit 256.000 neu geschaffenen Stellen (erwartet: 165.000) und einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 4,1 % (erwartet: 4,2 %) eine robuste Konjunktur. In der Folge legte der US-Dollar weiter kräftig zu und damit auch die Sorge vor einer anhaltend hohen und weiter steigenden Inflation. Die Anleger erwarten daher, dass die US-Notenbank nach dem Motto „higher for longer“ die Zinsen nicht zu schnell senken wird, was die Aktienmärkte belastete. Diese stiegen zum Jahresende in der Hoffnung auf eine sich erholende Konjunktur und einem neuen Präsidenten, der mit Steuersenkungen und Deregulierungen die Wirtschaft ankurbeln würde. Die Märkte reagierten auf das langsam schwindende Narrativ mit einem starken Abverkauf. Der S&P 500 verlor am Freitag bis zum Handelsschluss 1,54 Prozent, der Nasdaq 100 1,57 Prozent und der Dow Jones 1,63 Prozent. Am europäischen Markt musste auch der DAX einen Verlust von 0,50 Prozent hinnehmen. Der Fear-and-Greed-Index fiel aufgrund der Nachrichten um fünf Punkte und notiert heute Morgen bei 27 Punkten. Damit befindet er sich weiterhin im Bereich der Angst und könnte bei anhaltend negativer Dynamik in den Bereich der extremen Angst übergehen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Rheinmetall hat seine Beteiligung an der Softwarefirma Blackned auf 51 % erhöht. Blackned, mit rund 200 Mitarbeitern, verzeichnete 2022 einen Umsatz von 28,6 Millionen Euro. Im Dezember 2024 erhielten Rheinmetall und Blackned gemeinsam einen 1,2 Milliarden Euro Auftrag für den Digitalfunk der Bundeswehr. Finanzielle Details der Übernahme wurden nicht bekanntgegeben. Die Bewertung der Aktien von Rheinmetall stieg am Freitag mit einem Zuwachs von 0,123 Prozent auf 650,00 Euro.

Die Mercedes-Benz-Aktie führte am Freitag den DAX sowie den europäischen Autosektor an. Der Rückgang der Fahrzeugverkäufe 2024 und Herausforderungen in China scheinen bereits eingepreist zu sein. Analysten betonen die Bedeutung des Margenausblicks für 2025, der bei 6–8 % erwartet wird. JPMorgan stuft die Aktie mit "Overweight" und einem Kursziel von 68 Euro ein. Die Quartalszahlen am 20. Februar werden als nächster wichtiger Meilenstein gesehen. Mit einem Plus von 3,73 Prozent erreichte die Aktie einen Kurs von 55,04 Euro bis zum Handelsende.

Delta Air Lines steigerte 2024 den Umsatz um 6 % auf 61,6 Milliarden Dollar und übertraf mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 6,16 Dollar die Erwartungen. Für 2025 erwartet CEO Ed Bastian ein weiteres Wachstum, mit einem Quartalsumsatzplus von 7–9 % und einem Gewinn je Aktie von über 7,35 Dollar im Gesamtjahr. Mit einem Plus von 7,941 Prozent stieg die Aktie auf 64,84 Euro.

Ströer erwägt den Verkauf seiner Außenwerbesparte (Out-of-Home, OOH), welche klassische Plakate und elektronische Anzeigen umfasst. Laut Berichten könnten die Eigentümer des Werbevermarkters einen Erlös von rund 4 Milliarden Euro anstreben. Dabei haben namhafte Finanzinvestoren wie Hellman & Friedman, KKR, CVC und EQT Interesse gezeigt. Mit einem herausragenden Gewinn von 19,78 Prozent stieg die Aktie bis Handelsschluss auf 55,10 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Nachdem der DAX sein vorheriges Allzeithoch um rund 40 Punkte verfehlte und folgend das Momentum verlor, sorgte die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten für einen Abverkauf, welcher zu einem Trendwechsel des untergeordneten Aufwärtstrends führte. Der Handelstag startete bei einem Eröffnungskurs von 20.316,55 Punkten und verlief für die ersten Stunden positiv. Mit einer gemächlichen Fortsetzung des vorherigen Trends erreichte der Index bis 12:55 Uhr ein Tageshoch von 20.400,52 Zählern. Bereits vor der Veröffentlichung der Daten drehte der Markt leicht und fiel um 14:30 Uhr stark ab. Um 17:10 Uhr erreichte der Index sein Tagestief von 20.187 Punkten und beendete den Handelstag mit einer starken negativ schließenden Tageskerze bei 20.214,79 Zählern.

Mit 24 negativ schließenden Aktien und 16 Tagesgewinnern fiel auch der ADL-Indikator leicht ab und bestätigt damit das Endergebnis im Underlying.

Weiterhin leicht unter seiner Signallinie verbleibt der MACD im Long-Modus und bestätigt vorerst den übergeordneten Aufwärtstrend im Deutschen Aktienindex.

Nach einer Doji-Kerze und einer folgenden Inside-Bar kündigte sich der Preisverfall des Freitags bereits vorher schon an. Die Tageskerze, welche zu einem Kursverlust von 0,50 Prozent führte, könnte nun zu einer Trendwende führen. Ob dies jedoch nachhaltig ist, wird sich noch zeigen müssen. Für den heutigen Tag stehen keine Wirtschaftsdaten an, daher sollten die Nachwirkungen der US-Arbeitsmarktdaten im Vordergrund stehen.

Zum Start der aktuellen Woche steht der DAX vorbörslich bei rund 20.185 Punkten und befindet sich damit 30,00 Punkte unter dem Schlusskurs der letzten Handelswoche.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.