TRADERS´ Briefing - Nr. 0695 - 28.01.2025

Ausgabe Nr. 695, 28.01.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Donald Trumps Amtsantritt hat deutliche Bewegungen auf den Finanzmärkten ausgelöst. Trumps Erlassmaßnahmen - etwa zur Migration, Energiepolitik und WHO-Austritt - schüren Unsicherheit, doch seine wirtschaftsfreundliche Agenda wie Steuerreformen weckt Hoffnungen. Zölle und Inflation bleiben Risiken für Aktien. Am Anleihemarkt führten sinkende Renditen bei US-Staatsanleihen zu verstärkter Nachfrage. Anleger beobachten weiterhin die Auswirkungen von Trumps unberechenbarer Politik. Die Union bringt drei Vorlagen zur Verschärfung der Asylpolitik in den Bundestag ein, darunter einen Fünf-Punkte-Plan zur illegalen Migration sowie ein 27-Punkte-Programm zur inneren Sicherheit. Parallel arbeitet sie an einem Gesetzentwurf zur Änderung des Asyl- und Aufenthaltsrechts. Um den Eindruck einer Annäherung an die AfD zu vermeiden, betont die Union ihre klare Abgrenzung und kritisiert die AfD als politischen Gegner. Der Antrag macht auch Russlands Präsidenten Putin für Migrationskrisen verantwortlich, da er Migration als hybride Waffe einsetze. SPD und Grüne lehnen eine Zustimmung ab, da AfD-Stimmen Mehrheiten sichern könnten. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit für ein verkürztes Verfahren bleibt daher unwahrscheinlich. Die wichtigste Wirtschaftsnachricht des Tages ist die Rede von Christine Lagarde um 18:00 Uhr, gefolgt vom Auftragseingang für langlebige Güter in den USA um 14:30 Uhr. Um zehn Punkte nach unten korrigierte der Fear-and-Greed-Index, der damit auf dem Wert von 39 im Bereich der Furcht steht. Wall Street und europäische Indizes beendeten den Handel am Montagabend unentschlossen. Der Natural-Gas-Future bildete mit einem Minus von 7,96 Prozent das Schlusslicht im Ranking.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Es kam zum Wochenstart zur Kurskorrektur, die mit minus 192,94 Punkten bzw. mit einem Verlust von 0,90 Prozent knackig ausfiel. Der deutsche Leitindex brauchte bis um 11:50 Uhr, um das Tief des Tages auszuloten: 21.081,61 Punkte. Von dort aus ging es die meiste Zeit zügig nach oben, so dass am späten Nachmittag als Tageshoch 21.344,98 Punkte gemessen wurden. Rund eine Stunde später wurde der DAX auf 21.282,18 Zählern abgerechnet. Damit verblieb ein Tagesverlust in Höhe von 112,75 Punkten bzw. ein Abschlag von 0,53 Prozent.

Der ADL-Indikator ging bei einem Überhang von insgesamt 26 Gewinner-Titeln in Führung und baute seinen Vorsprung weiter aus. Die drei größten Verlierer im Index waren Siemens Energy, Siemens und Infineon Technologies. Siemens Energy fiel, wie schon im fundamental wirtschaftlichen Teil besprochen, drastisch um 19,95 Prozent auf 48,32 Euro. Die Muttergesellschaft Siemens verzeichnete dahingehend nur einen Rückgang von 3,38 Prozent und schloss bei 201,40 Euro. Infineon Technologies verlor auf dem besten der drei negativen Plätze 1,88 Prozent und beendete den Handelstag mit einem Kurs von 33,38 Euro.

Etwas weiter an Schwung hat der MACD verloren, der jedoch noch stabil in Long-Richtung ausgerichtet steht.

Es kam gestern zur angesprochenen Korrektur, die jedoch rein auf Basis des Gaps vom Wochenende Gültigkeit hatte. Der Intraday-Handel zeigt nämlich eine deutliche grüne Kerze, die den Abverkauf nicht unterstützte, sondern die Verluste teilweise neutralisierte. Damit scheint aus heutiger Sicht kein weiterer Abverkauf anzustehen. Wir dürfen jedoch gespannt sein, ob der Dienstag dazu verwendet wird, die Kurslücke vollständig zu schließen.

Zur frühen vorbörslichen Stunde befindet sich der Kurs des Deutschen Aktienindex im Bereich von 21.340/21.380 Punkten, und damit ein Stück unterhalb des nächtlichen Schlusskurses, jedoch deutlich oberhalb des letzten Preises an der XETRA. Und das ist ein gutes Omen für den heutigen Tag.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.