TRADERS´ Briefing - Nr. 0696 - 29.01.2025

Ausgabe Nr. 696, 29.01.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Elon Musks Plattform "X" plant, bis Ende 2025 ihren Geldüberweisungsdienst "X Money" zu starten, mit VISA als erstem Partner aus der Finanzbranche. Nutzer können über verknüpfte Debitkarten Geld senden und auf Bankkonten überweisen. Ob der Dienst außerhalb der USA verfügbar sein wird, bleibt bislang offen. Musk hatte Twitter 2022 für 44 Milliarden US-Dollar gekauft, um daraus eine umfassende digitale Plattform zu entwickeln. X besitzt bereits eine Überweisungslizenz für 41 US-Bundesstaaten. Die Bundesregierung plant den Verkauf ihrer 99-Prozent-Beteiligung am Energieversorger Uniper, die sie 2022 mit 13,5 Milliarden Euro gerettet hatte. EU-Vorgaben verlangen, den Anteil bis 2028 auf 25 Prozent zu reduzieren. Aufgrund des Zeitdrucks sinkt der mögliche Verkaufspreis, während das ursprüngliche Timing durch den Regierungsbruch ins Stocken geraten ist. Uniper hat bislang nur geringe Beträge zurückgezahlt - darunter 530 Millionen Euro von Gazprom, sowie eine Rückstellung von 2,2 Milliarden Euro. Potenzielle Käufer zeigen Interesse - darunter der tschechische Unternehmer Daniel Kretinsky. Das Finanzministerium unter Jörg Kukies sondiert derzeit Angebote. Ein ähnlicher Konflikt wie bei der Commerzbank droht, wo die Übernahme durch Unicredit heftige Kritik auslöste. Uniper notierte zum Handelsschluss mit einem Abschlag von 0,25 Prozent auf 44,40 Euro. Die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten des Tages sind um 20:00 Uhr der Zinsentscheidung der Fed, sowie nachfolgend um 20:30 Uhr die zugehörige Pressekonferenz. Besonders nach dieser ist mit einer starken Volatilität zu rechnen. Fünf Punkte legte der Fear-and-Greed-Index zu, und steht damit am Anfang der Furcht auf dem Wert von 44 Zählern. Die Wall Street schloss den Handel am Dienstag mit Gewinnen, die europäischen Indizes errangen kein einheitliches Ergebnisbild. Weit abgeschlagen notierte am späten Abend Natural Gas mit einem Tagesverlust in Höhe von 16,50 Prozent beim Preis von 3,083 US-Dollar je Energieeinheit.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der Leitindex Deutschlands nutzte am Dienstag einen Kurssprung in Höhe von 92,11 Punkten, die einem Zugewinn von 0,43 Prozent entsprechen, um in den zweiten Tag der Woche zu starten. Es folgte umgehend eine leichte Korrektur, die um 9:25 Uhr ihren Tiefpunkt auf 21.296,33 Punkten setzte. Der nachfolgende Aufwärtstrend mündete um 14:00 Uhr im Tageshoch auf dem Wert von 21.475,90. Am Nachmittag korrigierte der Markt deutlich, und schloss nach einem weiteren Long-Anstieg nochmals ein Stückchen tiefer auf 21.430,58 Zählern. Damit verblieb dem DAX ein dreistelliger Gewinn: 148,40 Punkte, die ein Plus von 0,70 Prozent repräsentieren.

Steil nach oben zeigt der ADL-Indikator, der mit 29 Gewinner-Titeln und elf Verlierern abschloss. Sartorius erzielte mit einem Kurs von 279,00 Euro einen zweistelligen Anstieg von 11,47 Prozent. Siemens Energy kletterte auf 51,96 Euro und legte damit insgesamt um starke 7,53 Prozent zu. Auf Platz Nummer drei rangierte die Deutsche Telekom, die auf 30,77 Euro stieg, und damit einen Gewinn von 3,22 Prozent verzeichnete.

Der MACD arbeitet weiter an seinem stabilen Aufstieg, und kann damit den Abstand zur eigenen Signallinie leicht vergrößern.

"Er ist zurück" - so lässt sich in aller Kürze die gestrige Entwicklung des Deutschen Aktienindex zusammenfassen. Heute steht nach der wichtigen grünen Tageskerze eine Aufgabe an, die jedoch im Schatten der US-Zinsanpassungen am Abend nicht zwangsläufig schon in der Zeit des XETRA-Handels umgesetzt werden muss: das Überwinden des jüngsten Allzeithochs vom Freitag. Oder erleben wir gar eine neue Korrektur am Markt?

Vorbörslich steht der Kurs zur frühen Stunde im Bereich der 21.500/21.520 Punkte. Das bedeutet: deutlich oberhalb des letzten Kurses an der XETRA am Rekordhoch. Damit wird alleine die Eröffnung schon besonders spannend!

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.