TRADERS´ Briefing - Nr. 0697 - 30.01.2025

Ausgabe Nr. 697, 30.01.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die Märkte erwarten heute eine aggressive Zinssenkung der EZB, da die Konjunktur in der Eurozone schwächelt und politische Unsicherheiten sowie mögliche US-Zölle zusätzlichen Druck ausüben. Eine Zinssenkung um 0,25 % am Donnerstag gilt als sicher, drei weitere könnten bis Jahresende folgen, um den Einlagensatz auf 2 % zu senken. Diese Entwicklung belastet den Euro, der sich der Parität zum US-Dollar nähern könnte. Während die US-Wirtschaft robust bleibt und die Fed kaum Spielraum für Zinssenkungen hat, könnte die EZB gezwungen sein, ihre Geldpolitik deutlich zu lockern. Die US-Notenbank beschloss hingegen wie erwartet, die Zinsen unverändert in einer Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent zu belassen. Eine wichtige Änderung im Statement: Die bisherige Formulierung, die Inflation bewege sich in Richtung der Zielmarke von 2 %, wurde gestrichen. Die Fed betont weiterhin ihr Bekenntnis zu maximaler Beschäftigung und Preisstabilität bei gleichzeitiger genauer Beobachtung der wirtschaftlichen Entwicklung. Der S&P500 verlor am gestrigen Handelstag 0,47 Prozent und hält sich derzeit über der Marke von 6.000 Punkten. Der Deutsche Aktienindex bleibt mit einem Tagesgewinn von 0,97 Prozent auf Rekordniveau und hält sich nach einer Korrektur weiterhin über der 6.000-Punkte-Marke. Der Fear and Greed Index ist seit gestern um zwei Punkte gestiegen und bleibt mit einem Wert von 46 im neutralen Bereich.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex konnte am gestrigen Handelstag erneut ein Rekordhoch erreichen und markierte ein neues Allzeithoch bei 21.671,59 Punkten. Der Index startete mit einem Eröffnungskurs von 21.511,47 Punkten und setzte nach einer kurzen Korrektur im Aufwärtstrend die bullische Dynamik des Vortages fort. Damit glich der Index alle Verluste aus, die zu Wochenbeginn zu einem starken Abverkauf geführt hatten. Der DAX stieg bis zum Handelsschluss auf 21.637,53 Punkte.

Der ADL-Indikator zeigt einen sehr ausgeglichenen Tag. Mit zwanzig Gewinnern und zwanzig Verlierern unter den Einzelwerten vermittelt er ein sehr ausgeglichenes Bild und keine Veränderung zum Vortag.

Der MACD hingegen steigt im Long-Modus weiter an und bestätigt die aktuelle Euphorie am deutschen Markt.

Shortseller müssen aussteigen und Anleger, die den Schuss noch nicht gehört haben, steigen weiter ein. Mit Blick auf die wahrscheinliche Zinssenkung, die die Märkte weiter befeuern könnte, dürfte ein weiterer volatiler Handelstag bevorstehen.

Vorbörslich notiert der DAX bei rund 21.640 Punkten und damit in etwa auf dem Niveau des gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.