Ausgabe Nr. 704, 10.02.2025 TRADERS´Briefing
das erste Kanzlerduell fand gestern Abend statt, bei dem die t-online attestiert, dass der Herausforderer Friedrich Merz gegen Bundeskanzler Olaf Scholz als Sieger hervorgegangen sei. Die große Viererrunde mit Scholz, Merz, Weidel und Habeck ist am nächsten Sonntag bei RTL zu sehen. Bis zur vorgezogenen Bundestagswahl sind es noch 13 Tage. Donald Trump kündigte am Freitag an, nächste Woche "gegenseitige Zölle" einzuführen. Während seines Wahlkampfes versprach er ein Gesetz, das es ihm erlaubt, Länder mit gleichen Zöllen zu belegen, wenn diese US-Waren besteuern. Besonders die EU steht auf seiner Agenda, auch wenn noch keine Maßnahmen verkündet wurden. Ein Auslöser könnte der aktuelle Handelsüberschuss Deutschlands gegenüber den USA sein, der laut Statistischem Bundesamt 2024 voraussichtlich 69,95 Milliarden Euro betragen wird. Dies liefert Trump eine ideale Begründung für neue Zölle gegen Europa. Gegen China wurden bereits Zölle verhängt, woraufhin das Land sofort reagierte. Mexiko und Kanada waren ebenfalls betroffen, ihre Zölle wurden jedoch ausgesetzt. DAX sowie der Euro könnten unter Trumps Plänen leiden. Elon Musk hat Spekulationen über eine Übernahme von Tiktok zurückgewiesen und betont, kein Angebot eingereicht zu haben. Die Frist für Bytedance, Tiktok zu verkaufen, wurde um 75 Tage verlängert, doch Trump drängt weiter auf eine US-Kontrolle. Während Bedenken über chinesischen Datenzugriff bestehen, setzt Tiktok auf "Project Texas", um Washington von einer Alternative zum Verkauf zu überzeugen. Unterdessen zeigen Microsoft, Amazon und Oracle Interesse an einem möglichen Kauf. Die US-Arbeitsmarktdaten für Januar lieferten ein gemischtes Bild und enttäuschten Trader, die auf klare Signale gehofft hatten. Während die Arbeitslosenquote von 4,1 auf 4,0 Prozent sank und die Stundenlöhne stärker als erwartet stiegen, blieb die Zahl neuer Jobs mit 143.000 hinter der Prognose von 170.000 zurück. Eine große Revision ergab zudem 589.000 weniger Jobs seit März 2024. Witterungseinflüsse könnten den Job-Abbau in der Gastronomie erklären. Insgesamt zeigt sich jedoch keine erhebliche Schwäche, sodass ein Impuls für deutliche Zinssenkungen der Fed ausblieb. Die Anleiherenditen zogen leicht an, während der Aktienmarkt unentschlossen blieb. An wichtigen News stehen am Montag lediglich die Rede von EZB-Präsidentin Lagarde um 15:00 Uhr, sowie zwei Stunden später die Ansprache von Bundesbank-Mitglied Balz auf der Agenda. Der Fear-and-Greed-Index nahm um zwei Zähler ab. Damit steht der Sentiment-Indikator am Montagmorgen auf 39 Punkten im Bereich der Furcht. Wall Street und europäische Indizes schloss am Freitagabend mit Abschlägen. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index Technische Kurzanalyse Der deutsche Leitindex begann den letzten Handelstag mit einem leichten Kurssprung von nur 6,06 Punkten, was einem Plus von 0,03 Prozent entsprach. Das Tageshoch fand sich schon um 9:15 Uhr auf 21.945,31 Punkten - ein neues Rekordhoch. Dieses Level hielt sich bis um 12:30 Uhr, dann erfolgte ein leichter Abfall bis um 15:50 Uhr, bevor sich ein volatiler Abverkauf anreihte, der im Tagestief um 17:25 Uhr auf der Marke von 21.759,97 endete. Zum Handelsschluss standen glatt 21.787,00 Zähler auf der Abrechnung, und damit ein Tagesverlust in Höhe von 115,42 Punkten bzw. ein Abschlag von 0,53 Prozent auf den Vortag. Beim ADL-Indikator konnte man am Abend nur elf Gewinner unter den Einzelaktien des Index ausmachen, dagegen jedoch 29 Verlierer. Damit schritt der ADL nach unten aus. Am Freitag führte Rheinmetall, wie schon im fundamental wirtschaftlichen Abschnitt ausführlicher beschrieben, die Gewinnerliste im DAX an, während Porsche das Schlusslicht abbildete. Einen Rang besser schloss die RWE mit einem Tagesverlust von 2,35 Prozent beim Kurs von 28,65 Euro. Den zweiten Platz direkt nach Rheinmetall nahm Heidelberg Materials in Beschlag mit einem Gewinn von 1,50 Prozent bei schlussendlich 145,65 Euro. Der MACD hat nun seine eigene Signallinie leicht gekreuzt, was damit zu einem neuen Short-Signal am heutigen Montagmorgen führt. Doch eines ganz klar vorweg: für den Trendhändler, und gerade für den typischen Swing-Trader, ist dieses Signal recht wertlos, da zwar Schwäche den Kurs dominierte, jedoch das Rekordhoch insgesamt eine andere Sprache spricht. Die vorliegende Divergenz hingegen spricht von einem bevorstehenden Kurswechsel, und damit von einem Abverkauf. Ist das Hoch damit schon jetzt erreicht - und dreht der Index? Daher steht das Thema der Gewinnmitnahmen zumindest mit auf der Agenda. Ein Blick auf den vorbörslichen Kurs bescheinigt als aktuellen fairen Preis das Level von 21.790/21.800 Punkten, und damit den Bereich des letzten Kurses vor dem Wochenende an der XETRA. Einem positiven Handelstag scheint damit nichts im Wege zu stehen.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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