TRADERS´ Briefing - Nr. 0706 - 12.02.2025

Ausgabe Nr. 706, 12.02.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die angekündigten US-Zölle auf Stahl und Aluminium sorgen für Unsicherheit an den Märkten. Dennoch wächst die Einschätzung, dass Präsident Donald Trump eher auf Verhandlungen als auf eine Verschärfung des Handelskonflikts setzt. Die Maßnahmen, die am 4. März in Kraft treten sollen, betreffen Millionen Tonnen Importe aus Ländern wie Kanada, Brasilien und Mexiko. Auch europäische Hersteller sind betroffen, da sie etwa 15 Prozent der US-Importe stellen. Die Aktie von Thyssenkrupp verlor im MDAX 3,86 Prozent auf 4,454 Euro. Besonders Europa könnte als nächstes ins Visier der US-Regierung geraten, nachdem Trump die Zölle auf 25 Prozent erhöht hatte - ohne Ausnahmen oder Befreiungen, um die angeschlagene US-Industrie zu schützen. Der Euro legte am Dienstag um 0,53 Prozent zu und notierte zuletzt bei 1,0362 US-Dollar. Während die neuen US-Zölle kaum Kursreaktionen auslösten, kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Gegenmaßnahmen an. Experten der DekaBank sehen darin ein Zeichen, dass Zölle für die Märkte weniger bedrohlich wirken - solange Trump pragmatisch agiert. Dennoch deutet der steigende Goldpreis, gestern jedoch mit einem leichten Minus von 0,35 Prozent auf 2.926,50 US-Dollar, auf wachsende Unsicherheiten hin. Die US-Notenbank Fed signalisierte unterdessen eine Beibehaltung der Leitzinsen, was die Märkte kaum bewegte. Um 14:30 Uhr wird heute der US-Verbraucherpreisindex bekanntgegeben. Am Nachmittag um 16:00 Uhr nimmt der Fed-Vorsitzende Powell Stellung, und eine halbe Stunde später erfolgt die Bekanntgabe der Rohöllagerbestände. Am Mittwochmorgen ist keine Veränderung zum Vortag beim Fear-and-Greed-Index auszumachen: noch immer steht dieser auf dem Wert von 46 Punkten im neutralen Bereich. Die Wall Street notierte am späten Abend unentschlossen, die europäischen Indizes beendeten den Dienstag Stunden zuvor mit Gewinnen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Unbeeinflusst durch die Nacht eröffnete der Deutsche Aktienindex gestern mit einem minimalen Minus von 1,78 Punkten, was einem Abschlag von 0,01 Prozent gleicht. Vom Tagestief auf 21.884,38 Punkten ging es bis zum Zwischenhoch um 13:30 Uhr zeitweise deutlicher hoch als runter, doch konnte der Kurs am dem späten Mittag eben einen stringenteren Aufwärtstrend umsetzen, und erreichte mit dem Zwischenhoch um 14:35 Uhr das erste Mal die Marke von 22.000 Zählern. Korrigierend bis um 15:30 Uhr, erfolgte anschließend ein zweiter Anlauf, und dieser führte damit bis auf das neue Rekordhoch von 22.046,41 Punkten. Eine halbe Stunde später schloss der DAX mit einem Tagesgewinn von 126,09 Punkten auf 22.037,83 Zählern, die umgerechnet einem Zuwachs von 0,58 Prozent entsprachen.

Beim ADL-Indikator reichte es dieses Mal nicht für einen Anstieg, da lediglich 18 der 40 Aktien-Titel am Abend im Gewinn standen. SAP war am Dienstag die stärkste Aktie im DAX und kletterte um 2,41 Prozent auf 278,35 Euro. Dahinter folgte Siemens mit einem Anstieg von 1,78 Prozent auf 214,90 Euro. Die Deutsche Bank sicherte sich mit einem Zuwachs von 1,53 Prozent auf 18,79 Euro den dritten Platz unter den Tagesgewinnern.

Unverändert stellt sich die Situation beim MACD dar: dieser befindet sich nur ganz knapp unterhalb seiner roten Signallinie im soften Short-Signal im oberen Bereich des Histogramms. Damit geht das Anzeigen der Divergenz - gegenüber dem Kurs selbst - weiter.

Da jetzt die neue Rekordmarke von 22.000 gefallen ist, wird das Thema der Gewinnsicherung wieder aktueller. Kann sich der deutsche Leitindex gar weiter durchsetzen und heute ein neues Hoch auf die Charts zeichnen?

Vorbörslich befindet sich der Kurs zur Stunde der Analyse im Bereich von 22.090/22.100 Punkten, und damit ein ganzes Stück oberhalb des gestrigen Schlusskurses. Ein neues Allzeithoch ist damit für heute sicher.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.