Ausgabe Nr. 713, 24.02.2025
TRADERS´Briefing
Liebe Leserinnen und Leser,
die vorgezogene Bundestagswahl 2025 ist entschieden: Friedrich Merz gewinnt die Wahl mit 28,6 Prozent und kann dank des Scheiterns des BSW mit 4,9 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde ein Zweier-Bündnis mit der SPD bilden, die auf 16,4 Prozent abstürzte. Die AfD erreicht 20,8 Prozent, die Grünen noch 11,6 Prozent, die Linke überrascht mit 8,8 Prozent, während die FDP mit 4,3 Prozent aus dem Bundestag fliegt. Eine konservatives Mitte-Rechts-Bündnis steht weiterhin als Brandmauer für Friedrich Merz nicht zur Debatte - daher werden die vom Volk gewünschten Veränderungen für Deutschland in dieser Form so schnell nicht kommen. Verdi hat für den heutigen Montag Warnstreiks an den Flughäfen Düsseldorf und Köln angekündigt, die bereits am späten Sonntagabend in Köln und Montagmorgen in Düsseldorf beginnen. Betroffen sind unter anderem Beschäftigte in der Gepäckabfertigung, am Check-in und bei der Flugzeugversorgung, während Sicherheitskontrollen nicht beeinträchtigt werden. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst ein Lohn-Plus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. In besonders belastenden Berufen soll es höhere Zuschläge geben. Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt und warnen vor finanzieller Überlastung. Die nächsten Tarifverhandlungen mit Bund und Kommunen sind für den 14. bis 16. März in Potsdam angesetzt. Um 10:00 Uhr wird der ifo-Geschäftklimaindex Deutschland bekanntgegeben - eine Stunde später der EU-Verbraucherpreisindex. Ebenfalls um 11:00 Uhr hält Bundesbank-Mitglied Balz eine Rede. Der Fear-and-Greed-Index ist um ganze zehn Punkte abgefallen und steht mit 35 Zählern im Bereich der Furcht. Die Wall Street schloss den Handel am Freitag mit Verlusten, die europäischen Indizes notierten wie tags zuvor nicht einheitlich.
Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.
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Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt
Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index
Technische Kurzanalyse
Der deutsche Leitindex erlebte nach einem Plus von 14,57 Punkten bzw. einem Gewinn von 0,07 Prozent aus dem nächtlichen Handelsstopp einen leichten Abverkauf, aus dem die Kurse wieder anstiegen und ein Doppeltopp um 12:05 Uhr bzw. um 14:30 Uhr bildete. Dabei war das letzte Hoch auch das Hoch des Tages auf 22.393,59 Punkten. Der Abverkauf kam am Nachmittag ab 15:20/15:25 Uhr. Eine kleine Handelsspanne sorgte für einen Range-Tag. Der DAX schloss mit 22.287,56 Zählern, und damit mit einem Verlust von 27,09 Punkten bzw. einem Minus von 0,12 Prozent.
Mit dem ADL-Indikator ging es aufwärts: 25 Einzelaktien schlossen mit Gewinnen, 14 mit Verlusten, ein Unentschieden. Am Freitag zählten Sartorius, Airbus und Siemens Energy zu den schwächsten Werten im DAX. Die Vorzugsaktien von Sartorius gaben um 2,81 Prozent nach und schlossen bei 242 Euro. Noch deutlicher fielen die Verluste bei Airbus und Siemens Energy aus, die jeweils 3,17 Prozent einbüßten. Der Kurs von Airbus sank auf 159,90 Euro, während Siemens Energy den Handelstag mit 57,96 Euro beendete.
Der MACD steht nun den zweiten Tag im Short-Signal. Man kann davon ausgehen, dass sich bei einem Wechsel nach oben mit einem neuen Crossover eine gute Gelegenheit ergeben könnte, günstig nachzukaufen.
Die Korrektur verliert sichtbar an Dynamik, und die Tageskerze vom Freitag steht für eine Umkehr nach oben. So zumindest lässt sich das erkannte rote dicke Doji nämlich deuten.
Vorbörslich befindet sich der DAX im Bereich von 22.500 Punkten, und damit weit höher als mit dem Schlusskurs vom Freitag. Ein Tagesgewinn scheint damit schon sehr sicher. Wir sind sehr auf die Eröffnung gespannt.
Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.
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Aktuelle Handelschancen per Kursmuster
Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.
Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.
Möglicher Handelsansatz:
a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.
b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.
Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.
Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.
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Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.
Möglicher Handelsansatz:
a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.
b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.
Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.
Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.
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Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.
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Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:
1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen
Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).
Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.
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