TRADERS´ Briefing - Nr. 0726 - 13.03.2025

Ausgabe Nr. 726, 13.03.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

nach wochenlangen Spannungen erzielten die USA und die Ukraine eine Einigung: Die Ukraine erklärte sich zu einer 30-tägigen Waffenruhe bereit, woraufhin die USA ihre Militärhilfe wieder aufnahmen und Geheimdienstinformationen lieferten. Doch der Kreml zögert mit der Zustimmung. Donald Trump kündigte daraufhin an, amerikanische Unterhändler nach Russland zu entsenden. Gleichzeitig droht er Putin mit wirtschaftlichen Maßnahmen, sollte es keine Einigung geben. Senator Lindsey Graham fordert sogar drastische Sanktionen gegen Russland. Währenddessen gewinnt die russische Armee im Osten der Ukraine an Boden. Experten bezweifeln daher, dass Putin den Waffenruhe-Vorschlag annimmt. Trump könnte sich jedoch, wie zuvor gegenüber Wolodymyr Selenskyj, rücksichtslos zeigen, wenn Putin nicht einlenkt. Union und SPD starten heute mit 256 Delegierten in die Koalitionsverhandlungen, die bis zum 23. April abgeschlossen sein sollen, um Friedrich Merz als Kanzler zu wählen. Die 16 Arbeitsgruppen haben bis 24. März Zeit, ihre Ergebnisse vorzulegen - unter strengen Formatvorgaben und ohne Pressearbeit oder Selfies. Finanzierungsfragen bleiben ungeklärt, da die Schuldenpläne noch vom Bundesverfassungsgericht geprüft werden und die Grünen für eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag fehlen. Heute hält EZB-Vizepräsident De Guindos um 10:50 Uhr eine Rede, und um 11:00 Uhr werden die Zahlen der europäischen Industrieproduktion vorgelegt. Die Anzahl der Erstanträge bei der US-Arbeitslosenhilfe wird um 13:30 Uhr verkündet, ebenso wie der aktuelle Erzeugerpreisindex der USA. Um 18:00 Uhr hält Bundesbank-Mitglied Balz eine Ansprache, um 18:30 Uhr der Deutsche Bundesbank-Präsident Nagel. Um weitere vier Zähler konnte der Fear-and-Greed-Indikator zulegen und befindet sich damit am Donnerstagmorgen auf dem Wert von 20 Punkten im Bereich der extremen Furcht. Die Wall Street schloss am Mittwoch uneins, die europäischen Indizes früher am Abend hingegen mit Gewinnen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex begann den gestrigen Handelstag mit einem Kurssprung von 196,97 Punkten, die einem Vorsprung von 0,88 Prozent entsprechen. Sogleich ging es zwanzig Minuten mit dem Kurs nach unten, um das Tief des Tages auf 22.461,77 Punkten festzuschreiben. Der nachfolgende Aufwärtstrend währte bis um 13:30 Uhr und führte den DAX bis auf 22.813,84 Punkte nach oben. In den nächsten Stunden korrigierte der Markt bis 16:05 Uhr und nahm auch wieder einen Anlauf, doch mehr als 22.676,41 Zähler waren zur Schlusswertung nicht drin. Damit standen 347,64 Punkte Reingewinn fest, die ein Plus von 1,56 Prozent darstellen.

Mit 30 Gewinnern und zehn Verlierern aus dem Bereich der Einzelaktien durfte der ADL-Indikator endlich wieder steigen. Rheinmetall zählte mit einem Kursanstieg auf 1.265,00 Euro und einem Plus von 9,62 Prozent zu den stärksten Werten im Aktienindex, wie schon im fundamental wirtschaftlichen Kapitel ausführlicher besprochen. Siemens Energy folgte mit einem Zuwachs auf 57,84 Euro, was einer Steigerung von 8,97 Prozent entspricht. Ebenfalls gefragt war die Vorzugsaktie von Sartorius, die um 5,08 Prozent auf 239,90 Euro zulegte.

Der MACD hat sich wieder nach unten gewendet und hierbei seine Signallinie soft unterschritten, was zu einem neuen Short-Signal führte. Dieses sollte jedoch noch nicht verwendet werden, denn erst ab einem Bruch des Tiefs vom Dienstag ergäbe sich ein neuer kleiner Abwärtstrend.

Es ist in der Tat schwierig, vorauszusagen, was als nächstes beim DAX auf dem Plan steht, denn die Chart-Situation ist bislang nicht klar. Warten wir es ab, ob es zum angesprochenen Abverkauf kommt, der sich nutzen lassen kann, oder ob eine unmittelbare Erholung des Kurses in Richtung Allzeithoch bevorsteht mit dem Ziel, weitere Rekordhochs zu generieren, und damit wieder in den großen Aufwärtstrend zurückzukehren.

Vorbörslich befindet sich der Deutsche Aktienindex auf dem Niveau von 22.550 Punkten, und damit deutlich unterhalb des gestrigen Schlusskurses an der XETRA.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.