TRADERS´ Briefing - Nr. 0729 - 18.03.2025

Ausgabe Nr. 729, 18.03.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die heutige Bundestagsabstimmung über die 500-Milliarden-Euro-Sonderschulden und die Rüstungsfinanzierung ohne Schuldenbremse könnte die Märkte massiv bewegen. Ein Erfolg dürfte DAX & Co antreiben, während ein Scheitern zu Kurseinbrüchen, einem schwächeren Euro und fallenden Anleiherenditen führen könnte. Das geplante Finanzpaket der Bundesregierung mit hohen Verteidigungsausgaben trieb am Montag die Aktien von Rüstungsunternehmen auf neue Höchststände. Rheinmetall überschritt erstmals die Marke von 1.400 Euro, gab jedoch die Gewinne später wieder vollständig ab (minus 0,07 Prozent bei 1.368,00 Euro). Hensoldt erreichte ein Rekordhoch von 76,50 Euro (plus 2,63 Prozent bei 74,20 Euro), Renk markierte mit 44,18 Euro eine Bestmarke (plus 9,83 Prozent). Steyr Motors verzeichnete den stärksten Anstieg: nach fast 70 Prozent Plus am Freitag standen am Montag extreme 142,22 Prozent beim Schlusskurs von 218,00 Euro auf der Abrechnung. Experten halten eine Zweidrittelmehrheit für das Verteidigungspaket im Bundestag für wahrscheinlich, da erste Klagen dagegen scheiterten. Auf der Webseite des Bundestages wird angegeben, dass eine Liveübertragung um 10:35 Uhr angesetzt ist. Heute um 11:00 Uhr werden zudem die Zahlen der ZEW zu den Konjunkturerwartungen in Deutschland, sowie die von Europa bekanntgegeben. Die US-Baugenehmigungen werden um 13:30 Uhr veröffentlicht, die Industrieproduktion um 14:15 Uhr. Der Fear-and-Greed-Indikator stieg um einen Zähler an und befindet sich damit auf 22 Punkten im Bereich der extremen Furcht. Wall Street und europäische Indizes beendeten den ersten Handelstag der neuen Woche durchgehend mit Gewinnen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Am Montagmorgen konnte der deutsche Leitindex mit einem leichten Vorsprung von 11,71 Punkten an den Start gehen, und hatte damit einen minimalen Vorsprung von 0,05 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Das Tagestief wurde um 10:25 Uhr ausgependelt und auf 22.933,57 Punkte festgehalten. Anschließend ging es mit dem Markt nach oben, wo der DAX am frühen Nachmittag ein Doppeltop ausbildete, am späten Nachmittag ein zweites nur wenige Punkte tiefer. Der Schlusskurs wurde mit einer Verzögerung um 17:50 Uhr auf 23.154,57 Punkten als Tageshoch festgelegt.

Der ADL-Indikator konnte 28 Aktien registrieren, die am Abend im gewinn standen. Damit war klar, dass es mit dem ADL weiter nach oben ging, um den übergeordneten Long-Modus weiter auszubauen. Die drei stärksten DAX-Werte am Montag waren Sartorius, Siemens Energy und Bayer. Sartorius Vorzugsaktien kletterten um 3,34 Prozent auf 247,50 Euro. Siemens Energy verzeichnete ein Plus von 2,70 Prozent und erreichte 60,86 Euro. Bayer legte um 2,17 Prozent zu und schloss bei 23,79 Euro.

Kein richtiges Vorwärtskommen beim MACD: ein "Sich-um-die-Signallinie-Schlängeln" bei übergeordneter Seitwärtsbewegung ist ein neutrales Gebaren, was man als Analyst, wie auch als Anleger und Trader, als Abwarten deuten kann.

Es macht den Anschein, dass über die Hauptrichtung erst neu verhandelt werden muss, wie eingangs schon zur heutigen Bundestagsabstimmung am Vormittag angesprochen. Wir dürfen gespannt darauf sein, wie sich die derzeitige Chart-Situation daraufhin auflösen wird. Kommt es zu einer weiteren Rallye?

Vorbörslich befindet sich der Kurs des DAX im Bereich von 23.220/23.250 Punkten, und damit oberhalb des gestrigen Schlusskurses an der XETRA. Dies spricht bislang für einen positiven Handelstag.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.