Ausgabe Nr. 731, 20.03.2025
TRADERS´ Briefing
Liebe Leserinnen und Leser,
die US-Notenbank Federal Reserve hat am Mittwoch um 19:00 Uhr bekannt gegeben, dass der Leitzins unverändert bleibt - eine Entscheidung, die den Markterwartungen entsprach. Gleichzeitig senkte die FED ihre Wachstumsprognose spürbar und korrigierte die Inflationserwartung nach oben. Diese Anpassungen deuten auf eine anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit hin, die möglicherweise eine längere Phase hoher Zinsen erforderlich macht. Donald Trump hat im Gespräch mit Wolodymyr Selenskyj eine erste Sicherheitsgarantie für die Ukraine vorgeschlagen. Laut Weißem Haus könnten die USA das Eigentum an ukrainischen Kraftwerken übernehmen. Damit würde ein Angriff auf diese Anlagen als Attacke auf Amerika gewertet. Zudem betonte Trump, dass die USA mit ihrem Fachwissen im Bereich Elektrizität und Energieversorgung den Betrieb der Kraftwerke unterstützen könnten. Diese Maßnahme soll der Ukraine im andauernden Konflikt mit Russland zusätzliche Sicherheit bieten. Heute hält die EZB-Präsidentin Lagarde um 9:00 Uhr eine Rede. Um 13:00 Uhr wird die Zinsentscheidung der Bank of England bekanntgegeben. In den USA werden um 13:30 Uhr die Zahlen der Erstanträge bei der Arbeitslosenhilfe, sowie der Philly Fed Herstellungsindex veröffentlicht. Um 15:00 Uhr wird die Anzahl der Verkäufe bestehender Häuser publiziert. Es ist ein Verharren auf denselben Niveaus dieser Tage beim Fear-and-Greed-Indikator, der zum Donnerstagmorgen wieder um zwei Punkte gestiegen ist, und damit auf 22 Zählern weiterhin im Bereich der extremen Furcht die Stellung hält. Die Wall Street beendete den Handel am Mittwoch mit Gewinnen, die europäischen Indizes hingegen schlossen gestern Abend mit leichten Verlusten.
Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.
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Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt
Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index
Technische Kurzanalyse
Mit einem deutlichen Minus von 108,55 Punkten bzw. mit einem Abschlag von 0,46 Prozent begab sich der Deutsche Aktienindex am Mittwochmorgen aus den Federn und in den neuen Tag hinein. Er konnte den nächtlichen Rückstand bis zum Tageshoch um 11:10 Uhr auf 23.372,08 Zählern jedoch nur temporär aufholen, denn dann ging es wieder bergab und runter bis zum Tagestief um 14:40 Uhr auf 23.136,54 Punkten. Am Nachmittag konnte der DAX wieder Gewinne einsammeln. Zum Handelsschluss wurden minus 92,64 Punkte gezählt, die einen Verlust von 0,40 Prozent beim Endstand von 23.288,06 Zählern ergaben.
Der ADL-Indikator vermeldete am Mittwoch 13 Gewinn-Titel bei 27 Verlierern, und das reicht bekanntlich nur für einen Schritt nach unten. Siemens Energy verzeichnete gestern einen Kursanstieg um 3,48 Prozent auf 62,96 Euro. Auch Zalando legte mit einem Plus von 3,65 Prozent auf 32,35 Euro deutlich zu und sicherte sich damit den ersten Platz im Index. Heidelberg Materials stieg um 3,63 Prozent auf 179,65 Euro, was für den zweiten Rang im Leitindex ausreichte.
Seitwärts entwickelte sich der MACD, was hervorragend zu seiner übergeordnet seitlichen Ausrichtung passt. Neutraler geht es nicht beim beliebten Histogramm.
Die gestrige kleine Tageskerze weist auf einen unbestimmten Tag mit niedriger Range hin, und ist zugleich ein leicht grünes Doji, welches neben der angesprochenen Unentschlossenheit für einen Richtungswechsel steht. Mit seiner Verortung im Chart könnte dies bedeuten, dass der kleine Ausflug in Richtung Süden schon beendet ist, und nun Long auf dem Plan steht. Ob dem so ist oder nicht, verrät der DAX vielleicht schon mit der Eröffnung, spätestens jedoch mit den Handelsstunden danach.
Vorbörslich befindet sich der Index zur frühen Stunde im Bereich von 23.280/23.300 Punkten. Dies ist das Level des gestrigen letzten Kurses, und damit bislang ein Zeichen von Stabilität.
Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.
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Aktuelle Handelschancen per Kursmuster
Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.
Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.
Möglicher Handelsansatz:
a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.
b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.
Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.
Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.
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Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.
Möglicher Handelsansatz:
a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.
b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.
Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.
Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.
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Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.
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Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:
1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen
Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).
Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.
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