Ausgabe Nr. 733, 24.03.2025
TRADERS´ Briefing
Liebe Leserinnen und Leser,
nach einem Stromausfall ist der Londoner Flughafen Heathrow wieder zum Vollbetrieb zurückgekehrt. Alle Terminals und Parkplätze sind geöffnet, und die ersten Flüge - unter anderem nach Lissabon, Wien und Zürich - hoben am Samstag mit leichter Verspätung ab. Der Flughafen war am Freitag aufgrund eines Brands in einem nahegelegenen Umspannwerk geschlossen worden, wodurch rund 200.000 Passagiere betroffen waren. Die Koalitionsgespräche zwischen CDU, CSU und SPD stehen vor dem Scheitern, vor allem wegen Streit über Migration und Datenschutz. Die Union will illegale Migranten ohne Zustimmung der Nachbarstaaten zurückweisen und IP-Adressen länger speichern, die SPD lehnt beides strikt ab. Am Donnerstag eskalierten die Verhandlungen, nun müssen die Parteichefs eine Einigung finden - der Ausgang ist ungewiss. Der Bundesrat hat mit deutlicher Zweidrittelmehrheit den Sonderschulden sowie der neuen Verschuldung der Bundesländer zugestimmt. Mit 53 Ja-Stimmen bei erforderlichen 46 war die Entscheidung alles andere als knapp. Bemerkenswert war die spürbare Eile der Ländervertreter, die angekündigten Ausgabenpläne rasch umzusetzen. Es steht zu erwarten, dass die Bundesländer ihre neue finanzielle Freiheit umfassend nutzen werden. Schuldenfinanzierte Projekte dürften nun in schneller Folge realisiert werden. Die Zustimmung erfolgte kurz nach dem Bundestag, der bereits am Dienstag grünes Licht gegeben hatte. Um 9:30 Uhr wird der Einkaufsmanagerindex in Deutschland bekanntgegeben, um 10:00 Uhr der für die Euro-Region und um 14:45 Uhr der für die USA. Um 18:45 Uhr hält das FOMC-Mitglied Bostic eine Rede. Von 22 auf 23 Zähler im Bereich der extremen Furcht stieg der Fear-and-Greed-Indikator zum Montagmorgen an. Die Wall Street beendete den Handel am Freitag uneinig, die europäischen Indizes hingegen mit leichten Verlusten.
Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.
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Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt
Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index
Technische Kurzanalyse
Der deutsche Leitindex musste zum Handelsstart am Verfallstag ein Gap von 72,73 Punkten hinnehmen, was einem Abschlag von 0,32 Prozent entspricht. Damit war das Tageshoch auch schon mit der zweiten 5-Minuten-Kerze auf 22.956,98 Punkten gefunden. Ein Abwärtstrend mit einer größeren Korrektur in Long-Richtung erreichte um 14:25 Uhr das Tief des Tages auf 22.723,19 Zählern. Damit kam es nach der Schlussabrechnung für den alten Kontrakt am späten Mittag lediglich zu einem kleinen Abverkauf. Über den späten Nachmittag wurden wieder Gewinne angehäuft, so dass das Schlussergebnis minus 107,47 Punkte betrug - ein Verlust von 0,47 Prozent beim Kurs von 22.891,68 Zählern.
Für den ADL-Indikator hat es ein weiteres Mal nicht ausgereicht, so dass dieser einen Schritt nach unten machen musste, und damit seiner Signallinie entgegen: 14 Gewinn-Aktien im DAX unterlagen am Freitag den 26 Verlierern. Zu den drei Größten zählte Zalando mit einem Rückgang von 3,40 Prozent auf 31,01 Euro. Ebenfalls unter Druck stand Infineon Technologies, dessen Kurs um 2,81 Prozent auf 33,25 Euro sank. Beiersdorf verzeichnete ein Minus von 2,79 Prozent und schloss bei 127,20 Euro.
Nach unten ausgeschlagen hat der MACD, der damit ein neues Short-Signal auf die Beine gestellt hat.
Ist dieses valide? Wir behaupten: nicht wirklich. Und das lässt sich alleinig mit der Seitwärtsbewegung des Kurses seit 27 Handelstagen begründen. Es liegt kein Ausbruchsszenario vor, bzw. ein Trendgeschehen in südliche Richtung, welches für den Swing-Trader derzeit sinnvoll ist. Auch der Daytrader kommt erst dann wirksam zum Zug, sollte das Tagestief vom Freitag heute nach unten durchbrochen werden.
Zur aktuellen vorbörslichen Stunde befindet sich der Deutsche Aktienindex im Bereich der 22.940/22.980 Punkte, und damit über dem XETRA-Schlusskurs vom Freitagabend.
Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.
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Aktuelle Handelschancen per Kursmuster
Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.
Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.
Möglicher Handelsansatz:
a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.
b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.
Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.
Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.
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Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.
Möglicher Handelsansatz:
a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.
b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.
Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.
Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.
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Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.
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Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:
1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen
Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).
Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.
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