TRADERS´ Briefing - Nr. 0735 - 26.03.2025

Ausgabe Nr. 735, 26.03.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die USA haben mit Russland und der Ukraine Abkommen zur sicheren Schifffahrt im Schwarzen Meer und zum Schutz von Energieanlagen geschlossen. Während die Ukraine russische Marineschiffe auf den Osten des Meeres beschränken will, drängt Moskau auf eine Wiederbelebung des Getreideabkommens von 2022. Verhandlungen fanden separat statt, Ergebnisse wurden nicht veröffentlicht. Das Weiße Haus signalisiert Gesprächsbereitschaft für eine langfristige Lösung und will Russlands Zugang zum Weltmarkt erleichtern. Der Kreml prüft die Gespräche, hält sich aber mit öffentlichen Stellungnahmen zurück. Dreier-Gespräche sind nicht geplant. Russland hatte das Getreideabkommen 2023 auslaufen lassen, da versprochene Sanktionserleichterungen ausgeblieben seien. Ein Treffen zwischen Putin und Trump könnte kurzfristig angesetzt werden. Die Stimmung in deutschen Unternehmen verbessert sich laut Ifo-Umfrage, vor allem dank der Aussicht auf Investitionen durch die Rekord-Sonderschulden und eine stabile Regierung. Besonders in der Industrie wächst die Hoffnung, doch die Nachfrage bleibt schwach. Während sich im ersten Quartal ein leichtes Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent abzeichnet, bleibt die Lage fragil. Die Exporterwartungen steigen zwar, doch Unsicherheiten belasten die Planungen. Eine dynamische Erholung ist nicht in Sicht. Die Baubranche profitiert bereits von einem kräftigen Auftragsplus, was für vorsichtigen Optimismus sorgt. Würde das Wachstum im ersten Quartal bestätigt, könnte eine Rezession vermieden werden. Heute um 8:00 Uhr wird der britische Verbraucherpreisindex bekanntgegeben. Um 9:00 Uhr folgt das nicht-geldpolitische Treffen der Europäischen Zentralbank. In Großbritannien wird um 11:00 Uhr das Statement zur Frühjahrsprognose verkündet. FOMC-Mitglied Kashkari hält um 15:00 Uhr eine Rede und um 15:30 Uhr werden die Rohöllagerbestände veröffentlicht. Um einen Punkt stieg der Fear-and-Greed-Indikator zum Mittwochmorgen an und befindet sich mit 29 Punkten weiterhin im Bereich der Furcht. Wall Street und europäische Indizes beendeten den gestrigen Handelstag uneinheitlich.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex begann den zweiten Handelstag der Woche mit einem Plus von 60,76 Punkten, was einem Vorsprung von 0,27 Prozent aus dem Nachthandel entspricht. Das Tief des Tages wurde schon um 9:15 Uhr ausgelotet auf 22.845,52 Punkten. Von dort aus ging es strikt aufwärts bis weit über die 23.000er-Marke auf das Tageshoch von 23.182,78 Punkten um 13:05 Uhr. Am Nachmittag bildete sich aus der einsetzenden Korrektur ein doppelter Boden aus, von dem aus der DAX wieder ein Stück ansteigen, und damit den Tagesgewinn bis um 17:35 Uhr auf 23.109,79 Zählern ausbauen konnte. Es verblieb ein Gewinn von 257,13 Punkten bzw. ein Plus von 1,13 Prozent.

Gut für den ADL-Indikator waren gestern die 30 Gewinn-Titel aus dem Index, die den ADL ansteigen ließen. Damit baute der Indikator seinen Long-Vorsprung weiter aus. Die stärkste Aktie im DAX am Dienstag war Bayer mit einem Kursanstieg von 5,18 Prozent auf 23,57 Euro. Airbus folgte mit einem Zuwachs von 3,17 Prozent und notierte bei 172,32 Euro. Den dritten Platz belegte die Deutsche Bank, deren Wert um 2,17 Prozent auf 23,36 Euro stieg.

Der MACD verlief weiter nach unten, doch dies weniger stark als noch am Vortag. Short ist sein aktueller Status Quo.

Wer einen Blick auf den Tages-Chart wirft, erkennt deutlich, dass der Deutsche Aktienindex nach oben will, um damit seine Rallye weiter fortzusetzen. Man könnte zur Verdeutlichung ein Dreieck an die Kerzen der letzten zwei Wochen zeichnen, sich einfach das jüngste höhere Tief vornehmen oder das Plateau des Doppel-Tops, welches es zu durchdringen gilt. Doch Vorsicht: ein Abpraller kann teuer werden, besonders wenn der Kurs im Nachgang den Weg nach unten deutlich fortsetzt. Daher ist ein Einstieg oberhalb dieser Barriere sicherer.

Vorbörslich befindet sich der Markt zur Stunde im Bereich der 23.100/23.130 Punkte. Das bedeutet, dass sich der gestrige XETRA-Schlusskurs bislang als stabiles Niveau zeigt.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.