TRADERS´ Briefing - Nr. 0736 - 27.03.2025

Ausgabe Nr. 736, 27.03.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

US-Präsident Donald Trump setzt seine Drohungen in die Tat um: Ab dem 2. April werden Sonderzölle von 25 Prozent auf alle nicht in den USA gefertigten Autos erhoben. Damit will er den heimischen Markt schützen und Druck auf die EU ausüben, die zehn Prozent auf US-Autoimporte verlangt. In den Koalitionsverhandlungen drängt die SPD auf massive Steuererhöhungen und neue Abgaben. So soll die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge von 25 auf 30 Prozent steigen, die Reichensteuer von 45 auf 49 Prozent, und der Spitzensteuersatz soll künftig bei 47 Prozent liegen. Zudem will die SPD die Finanztransaktionssteuer sowie die Vermögensteuer wieder einführen. Besonders umstritten: Immobiliengewinne sollen selbst nach zehn Jahren noch besteuert werden. Die CDU/CSU hingegen fordert einen Schuldendeckel und eine Haushaltskonsolidierung, um künftige Entlastungen zu ermöglichen - doch die SPD lehnt diese Sparpläne strikt ab. Angesichts von Rekordschulden in Höhe von einer Billion Euro droht eine harte Auseinandersetzung zwischen den Koalitionspartnern, während die Steuerlast für Bürger und Unternehmen weiter steigt. Der deutsche Arbeitsmarkt verschlechtert sich weiter: Das IAB-Barometer sank im März auf 98,2 Punkte. Besonders die Arbeitslosenprognose rutschte mit 96,5 Zählern in den negativen Bereich. Auch die Beschäftigungsaussichten trüben sich ein - erstmals seit der Corona-Pandemie liegt der Wert unter 100. Investitionspakete stehen zwar im Raum, doch ein Aufschwung ist nicht in Sicht. Am Donnerstag finden einige Reden statt: um 10:00 Uhr von Bundesbank-Vizepräsident Buch, um 14:00 Uhr von EZB-Vizepräsident De Guindos, um 18:40 Uhr ist das EZB-Mitglied Schnabel an der Reihe, und um 19:05 Uhr EZB-Präsidentin Lagarde. Wichtige weitere Termine sind die EU-Wirtschaftsprognosen um 11:00 Uhr, sowie um 13:30 Uhr in den USA die Zahlen vom Bruttoinlandsprodukt sowie der Erstanträge zur Arbeitslosenhilfe. Unverändert zeigt sich der Fear-and-Greed-Indikator am vorletzten Handelstag der Woche auf dem Wert 29 im Bereich der Furcht. Die Wall Street schloss am späten Mittwochabend mit Verlusten, die europäischen Indizes gingen uneins aus dem früher schließenden Handel.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Mit einem Plus von 92,46 Punkten bzw. mit einem Guthaben von 0,40 Prozent startete der Deutsche Aktienindex am Mittwoch in den neuen Tag. Damit war das Tageshoch auch schon auf 23.204,59 Punkten gefunden: es ging runter bis um 11:05 Uhr, dann verschaffte eine Aufwärtsbewegung dem Index wieder etwas Luft, bevor es nach einer Phase der Konsolidierung zwischen 11:45 Uhr und 14:15 Uhr wieder ein Stück nach unten ging. Ein neuer Anlauf mit einem Zwischenhoch um 16:00 Uhr verlief im Sand, und um 17:20 Uhr stand das Tagestief fest. Kurze Zeit später beendete der DAX in dessen Nähe auf 22.839,03 Zählern den Handel: minus 270,76 Punkte bzw. ein Verlust in Höhe von 1,17 Prozent betrug das Endergebnis.

Der ADL-Indikator registrierte elf Gewinner-Aktien sowie 29 Verlierer. Damit war sein Schicksal für den Tag besiegelt: abwärts lautete das Urteil. Die Aktien von Sartorius, Infineon und SAP bildeten die schwächsten Werte im DAX. Die Sartorius Vorzugsaktie verlor mit einem Schlusskurs von 219,00 Euro am deutlichsten und verzeichnete ein Minus von 5,52 Prozent. Infineon notierte bei 33,43 Euro und büßte 3,45 Prozent ein, während das Wertpapier der SAP bei 250,10 Euro schloss, und damit einen Rückgang von 3,34 Prozent hinnehmen musste.

Weiter nach unten geht es beim MACD, der seine Bahnen weit im oberen Bereich des Histogramms in leicht südliche Richtung zieht.

Der Handelstag endete als sogenannter Outside-Day, dessen Fortsetzung heute gehandelt werden kann. Ein Ausbruch nach unten ist rein charttechnisch die logische Konsequenz, jedoch hat der Nachthandel ein Wörtchen mitzureden, ebenso wie die Eröffnung um 9:00 Uhr an der XETRA.

Zur aktuellen frühen Stunde befindet sich der Kurs des deutschen Leitindex auf dem Level von 22.650 Punkten, und damit deutlich unterhalb des frühen Schlusskurses. Dies deutet bislang auf eine negative Fortsetzung der heutigen DAX-Entwicklung hin.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.