TRADERS´ Briefing - Nr. 0737 - 28.03.2025

Ausgabe Nr. 737, 28.03.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Wladimir Putin hat vorgeschlagen, die Ukraine zeitweise unter UN-Verwaltung zu stellen, um Wahlen abzuhalten und eine neue Regierung für Friedensverhandlungen zu schaffen. Er betonte, Russland bevorzuge eine friedliche Lösung, jedoch nicht auf eigene Kosten. Gespräche mit den USA, Europa und weiteren Partnern seien möglich. Gleichzeitig zeigte sich Putin militärisch siegessicher: Russland kontrolliere fast ganz Luhansk sowie große Teile von Donezk, Cherson und Saporischschja. Die ukrainische Armee stehe kurz vor der Niederlage. Donald Trump will die Geschichtsdarstellung in den USA neu ausrichten und hat Vizepräsident J.D. Vance beauftragt, Museen entsprechend der Regierungslinie zu korrigieren. In einem Dekret kritisierte er die Versuche der vergangenen Jahre, die amerikanische Geschichte ideologisch zu verzerren, und forderte eine "Wiederherstellung von Wahrheit und Vernunft". CDU-Chef Friedrich Merz arbeitet an einer Migrations-Allianz mit Deutschlands Nachbarstaaten, um die Zurückweisung von Migranten zu erleichtern. Gespräche mit Polen, Tschechien, Österreich, der Schweiz und Frankreich laufen bereits. Ziel ist eine dauerhafte Begrenzung der Migration. Überraschend unterstützt SPD-Innenministerin Nancy Faeser den Plan, obwohl die SPD Zurückweisungen bisher nur mit Zustimmung der Nachbarstaaten befürwortete. Merz will die SPD durch eine europäische Lösung an Bord holen. Sollte eine Einigung mit den Nachbarländern gelingen, wäre auch die Zustimmung der SPD zur Migrationswende wahrscheinlich. Den als Sondervermögen deklarierten neuen Schulden in Höhe von 500 Milliarden Euro, eigentlich für Infrastruktur und Klimaschutz vorgesehen, droht, in verschiedenste politische Projekte umgelenkt zu werden. So sollen 100 Milliarden Euro unbürokratisch an Kommunen fließen, was nahelegt, dass damit alte Haushaltslöcher gestopft werden. Auch der Bereich der Kultur könnte profitieren, da dieser Bereich als "kritische Infrastruktur" deklariert werden soll. Zudem sollen Mittel in den Krankenhaus-Transformationsfonds fließen - eine Finanzierung, die ursprünglich anders geplant war. Selbst das Müttergenesungswerk soll offenbar als Infrastrukturprojekt zählen. Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, wie viel tatsächlich für Straßen, Brücken und Glasfaser übrigbleibt. Am letzten Handelstag der Woche wird um 8:00 Uhr das britische Bruttoinlandsprodukt bekanntgegeben. Um 8:55 Uhr stehen die Arbeitslosenzahlen aus Deutschland auf der Agenda. Um 9:30 Uhr hält EZB-Vizepräsident De Guindos eine Rede, und um 13:30 Uhr wird der PCE Preisindex veröffentlicht. Um einen Punkt tiefer auf 28 Zählern präsentiert sich am Freitagmorgen der Fear-and-Greed-Indikator im Bereich der Furcht. Die Wall Street schloss am Donnerstag uneinheitlich, während die europäischen Indizes mit Abschlägen in den Feierabend gingen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Ein sattes Minus von 264,57 Punkten bzw. einen Verlust von 1,16 Prozent erfuhr der Deutsche Aktienindex mit dem Start in den Donnerstag - denn so hoch war seine Kurslücke. Das Tagestief war schon um 9:05 Uhr auf 22.469,88 Punkten gefunden, so das der nachfolgende Aufwärtstrend einen Teil der Verluste wieder reinholen konnte: ein Tagesminus von 160,29 Punkten war das Resultat des gestrigen Handelstages bzw. ein Abschlag in Höhe von 0,70 Prozent auf den Vortag beim Schlusskurs von 22.678,74 Zählern. Das Tageshoch lag um 16:15 Uhr auf 22.740,47 Punkten.

Mit dem ADL-Indikator ging es am gestrigen Handelstag weiter nach unten, da 17 Gewinn-Titel am Abend aus dem Gesamtangebot von 40 Indexwerten in der Unterzahl waren. Die drei größten Verlierer im DAX waren Heidelberg Materials, Siemens Energy und BASF. Am stärksten traf es Heidelberg Materials, deren Kurs um 5,80 Prozent auf 166,60 Euro fiel. Siemens Energy verzeichnete ein Minus von 4,94 Prozent und schloss bei 57,68 Euro. BASF büßte 3,47 Prozent ein und notierte bei 47,98 Euro.

Der MACD hat seine Schere nach unten hin weiter geöffnet und zeigt damit eine Zunahme von negativem Momentum an.

Man darf sich nicht täuschen lassen durch die gestrige grüne Tageskerze, denn ihre Verortung bedeutet, dass ein neuer kleiner Abwärtstrend mit dem Bruch des Korrekturtiefs von vor vier Tagen generiert wurde. Dies bringt zwar noch nicht den größeren Trend in Gefahr, doch sollte man mit Planungen, sich Long einzukaufen, vorsichtig sein.

Vorbörslich befindet sich der DAX zur Stunde im Bereich von 22.600/22.650 Punkten, und damit etwas unterhalb des gestrigen XETRA-Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.